WM-ANALYSE 2010
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
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WM-ANALYSE 2010
INTERNATIONALE TRENDS – DEFENSIVE
Kein Durchschieben der Innenverteidiger
Bereits bei der EM 2008 rückten bei Angriffen über die
Außenpositionen die meisten Nationalmannschaften vom
„
klassischen”, geschlossenen Verschieben der kompletten
Viererkette zur Ballseite ab.
Ein Nachteil war hierbei u. a., dass die eingerückten, meist
körperlich unterlegenen Außenverteidiger häufig direkte,
brenzlige Kopfballduelle im Zentrum bestreiten mussten.
Oberstes Prinzip für IV war in diesen Situationen deshalb
die kompakte Sicherung des Zentrums direkt vor dem Tor.
Die Weltmeisterschaft 2010 bestätigt diesen Trend: Nur
die wenigsten Teams schieben noch komplett in der
Viererkette durch.
Konsequente Teamarbeit in der Defensive
Alle Teams der WM 2010 hatten die Strategie, nach Ball-
verlust schnellstmöglich auf Defensive umzuschalten und
einen Defensivblock hinter dem Ball zu bilden. Allerdings
verzichteten einige Teams wie Argentinien, Portugal oder
Brasilien dabei auf die konsequente Einbindung aller Top-
Spieler und Positionsgruppen in die Defensivarbeit. Einige
„
Offensiv-Stars” wie Ronaldo, Messi oder Kaka schalteten
sich völlig aus.
Festzustellen ist: Genau diese vermeintlichen Top-Teams
scheiterten letztlich im Turnierverlauf!
EM 2008/WM 2010:
AGIEREN DER INNENVERTEIDIGER
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Die Sicherheit der Zone unmit-
telbar vor dem Tor ist immer
wichtiger als die mögliche
Kompaktheit auf außen
•
Um das Zentrum vor dem Tor
gegen das mögliche Herein-
spielen des Balles von
außen optimal abzusichern,
bleiben die meisten IV innen
und verzichten dabei auf ein
konsequentes Durchschieben
in der Viererkette
DIE MEISTEN IV BLEIBEN INNEN!
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Bei gegnerischen Angriffen über die Seiten verzichteten die
IV vieler Teams auf eine Rückensicherung der AV
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Statt dessen attackierte ein Spieler der Doppel-6 oder ein
offensiver Außenspieler mit dem Außenverteidiger
DURCHSCHIEBEN DER IV IST OUT!
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Doppeln auf Außen: Doppel-6/Außenstürmer (z. B. Robben)
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Die AV müssen optimal im 1 gegen 1 sein, weil die neuen
„
Doppler” bei weiter vorgeschobenen Defensivblöcken
nicht immer rechtzeitig attackieren können!