Leichtathletik
12
7
5
3
Badminton
12
8
4
3
Basketball
10
6
4
3
Hockey
4
3
1
2
Fußball
22
13
9
13
Gesamt
60
37
23
24
Gesamt %
100%
62%
38%
40%
2.
DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
4 1
verletzt. Die Quote der Abbrecher lag in allen erfassten
Sportarten zusammen bei 38%, die der erneut verletz-
ten Athleten bei 40%. Das heißt, nur in 22% der Fälle
wurde die Karriere nach der Operation ohne Probleme
fortgesetzt.
Daraufhin haben wir als das Institut, in dem sich ggf. alle
nationalen Spitzensportler Malaysias medizinisch be-
treuen lassen müssen, selbstkritisch Ursachenforschung
betrieben. Eher durch Zufall, durch ein entsprechendes
Ereignis beim Sprungtraining von Hockeyspielern, ha-
ben wir die Anregung bekommen, in präventive Übungen
unerwartete Störgrößen wie ein Anstoßen usw. syste-
matisch zu integrieren. Der Athlet ist entsprechend
zwecks Vermeidung eines Sturzes gefordert, reaktiv zu
handeln – und zwar in verkürzter Reaktionszeit. Auch die
Forschung weist seit 2006 aus, dass Übungen mit nied-
rigen bis mittleren Reaktionszeiten von unter 200 ms im
Vergleich etwa zu Übungen auf dem “Wackelbrett” bzw.
der Vibrationsplatte, die mit 350 ms Reaktionszeit ein-
hergehen, für die Rehabilitation besser geeignet sind. Es
bedarf also nichtvorhersehbarer bzw. “zufälliger”
Störungen des Gleichgewichts der Athleten bei der Aus-
führung allgemeiner oder sportartspezifischer Übungen.
Dies gilt es als ein entsprechendes “Unexspected Distur-
bance Program” (UDP) in der letzten Phase der fünf-
stufigen Rehabilitation zu integrieren: der Präventions-
phase.
Diese abschließende Phase der Rehabilitation baut in
dieser Reihenfolge auf der Mobilitätsphase, der Stabi-
litätphase, der Phase muskulärer Stärkung und der
sportspezifischen Phase auf.
UDP-Intervention – das methodische Konzept
Das Programm zur Erhöhung der Stabilität sieht ein-
wöchige Pretests vor, anschließend spezielle Übungen
im Rahmen der zwei- bis siebenwöchigen Präventions-
phase und abschließend einwöchige Testungen hinsicht-
lich der Effekte bzw. des Trainings- und Leistungszu-
standes der Athleten.
In Kooperation mit den Trainern haben wir Mediziner in
unserem Projekt folgende Übungsaufteilung pro Woche
für eine sechswöchige Präventionsphase festgelegt:
+/- 2 Einheiten „normales“ Präventionstraining
3
Einheiten UDP-Training
5
Einheiten Mannschaftstraining unter Leitung des
Trainers (Anforderungen nach Absprache mit dem
medizinischen Team)
Das UDP-Konzept sah allgemeine und sportartspezifi-
sche Übungen vor. In den 90-minütigen 3 Einheiten pro
Woche wurden 5 bis 6 Übungen gemacht. In den ersten
3
Wochen lag der Fokus auf den allgemeinen Übungen,
in den letzten 3 Wochen auf dem Training mit Störfakto-
ren. Dabei wurde mit erwarteten und unerwarteten
Störungen gearbeitet. Die Störungen wurden mittels
Zeptor (SRT-Maschine) und manueller sowie visueller
Impulse ausgelöst.
Die Tests vor und nach dem Training waren wie folgt auf-
geschlüsselt:
Beinpresse (1 RM)
Standweitsprung
TAB. 1
ACL-VERLETZUNGEN UND REHABILITATIONSERFOLGE IM ZEITRAUM 2001 BIS 2008
Sportart
Verletzte Athleten Karrierefortsetzung
Karriereende
Erneute Verletzung