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WORKSHOPS
computergestützten Verfahren) im Grenzbereich des
Gesichtsfelds.
Beanspruchungsmonitoring im Fußball
Im professionellen Bereich zielt das Beanspruchungs-
monitoring auf die individuelle Belastungssteuerung ab.
Es sei an dieser Stelle nur kurz auf die Unterscheidung
von Belastung (objektiver Reiz) und Beanspruchung (in-
dividuelle Reaktion auf Belastung) hingewiesen. In der
Talentförderung geht es außerdem um die Vermeidung
von mentalen Belastungsspitzen, insbesondere auf
Grund der Doppelbelastung Schule und Fußball.
Erholung und Belastung
Der Erholungs-Belastungs-Fragebogen (EBF) erfasst
durch Selbstbeurteilung des Spielers wie (mental und
physisch) beansprucht sich dieser in den letzten drei Ta-
gen gefühlt hat. Der EBF umfasst folgende Skalen:
•
allgemeine Belastung/ Erholung
•
emotionale Belastung/ Erholung
•
soziale Belastung/ Erholung
•
körperliche Belastung/ Erholung
•
leistungsbezogene Belastung/ Erholung
•
Erholung durch Schlaf
Die regelmäßige und individuelle Erfassung des aktuel-
len Erholungsstatus’ erlaubt es, ganz gezielt Trainings-
intensitäten und Pausengestaltung/Erholungsphasen
für den jeweiligen Spieler anzupassen.
bestimmte Zeichen aus einer Zeichenkette zu erkennen
und zu markieren.
Ebenso wichtig ist die Interferenzneigung. Hier wird un-
tersucht, ob der Spieler in der Lage ist, die Aufmerksam-
keit auf den relevanten Reiz zu richten und den irrele-
vanten Reiz (Störung) auszublenden. Geeigneter Test ist
der STROOP-Test, bei welchem Farbwörter in jeweils an-
dersfarbiger Schrift präsentiert werden, wodurch die Le-
segeschwindigkeit herabgesetzt ist. Das Irrelevante soll
hierbei „herausgefiltert“ und nicht mehr weiterverarbei-
tet werden. Spieler, deren Aufmerksamkeit weniger
störanfällig ist, haben eine niedrigere Fehlerquote und
einen zeitlichen Gewinn bei der Handlungsausführung.
Für Spieler mit niedrigen Konzentrationswerten oder
störanfälliger Aufmerksamkeit eignen sich alle Formen
des Konzentrationstrainings (z.B. auch Konzentrations-
übungen am PC), das Training der Selbstgesprächsregu-
lation oder auch systematisches Entspannungstraining.
III. Peripheres Sehen
Peripheres Sehen ist die Fähigkeit des Spielers, trotz Fo-
kussierung – z.B. des Balles – Informationen aus der Pe-
ripherie richtig wahrnehmen zu können.
Ein Testverfahren hierzu ist der PP des Wiener Test-
Systems, welcher das Gesichtsfeld des Spielers erfasst,
wobei dieser zeitgleich eine Trackingaufgabe erfolgreich
bewältigen muss (Abb. 1).
Für Spieler mit schwach ausgeprägtem Gesichtsfeld
(
kleiner 180°) eignen sich Wahrnehmungstrainings (im
Rahmen des praktischen Fußballtrainings oder auch mit
ABB. 1
TEST ZUM PERIPHEREN SEHEN (PP DES WIENER TEST-SYSTEMS)