1 6 4
HAUPTVORTRAG IV
lichen Einfluss auf Trainings- und Wettkampfausfälle im
Kontext medizinischer Probleme. Es gilt in diesem Zu-
sammenhang zu überlegen, valide Messgrößen zu extra-
hieren, um im Längsschnitt Prognosen machen zu kön-
nen.
Strukturen des Trainings und der medizinischen Betreuung
Die Strukturen des Trainings werden breit diskutiert,
was auch zur Frage nach einer genderspezifischen Trai-
ningswissenschaft führt. Für den deutschsprachigen
Raum lassen sich in dieser Hinsicht wenige Daten extra-
hieren. Ein begründetes Erkenntnisinteresse kann u.a.
für folgende Aspekte formuliert werden: Umfang und
Abdeckung der medizinischen Betreuung, Analyse ge-
scheiterter Präventionsprogramme und damit auch der
Compliance sowie Sinnhaftigkeit und Akzeptanz von re-
gelmäßigem Training der Athletik und körperlichen Fit-
ness (Auswirkungen auf Verletzungsrate, Compliance).
Methodische Empfehlungen
Inzidenzen und Prävalenzen
Ein Großteil medizinischer Daten stammt aus dem anglo-
amerikanischen Raum und insbesondere aus College-
und High-School-Untersuchungen in den USA.
Daher wäre es hinsichtlich valider Aussagen zum deut-
schen Frauenfußball wünschenswert, wenn Daten bun-
desweit über die Eliteschulen des Sports, Vereine usw.
oberen Atemwege (49%), Magen-Darm-Infekte (10%)
und sonstige Infekte (21%).
Es wird deutlich, dass in erster Linie Infekte Trainings-
ausfälle bedingen. Inwieweit dies auf den Frauenfuß-
ball zutrifft, auch im Zusammenhang weiterführender
Fragen, ist eine weitere Forschungslücke, die es zu füllen
gilt.
Analyse von Einflussfaktoren
Mit Blick auf Prävention und Therapien macht es Sinn,
sich nicht nur mit den Pathologien, sondern auch mit den
zugrunde liegenden Ursachen zu beschäftigen, sprich ei-
ne Faktorenanalyse zu machen und ein adäquates Risi-
komanagement zu entwickeln Die Datenlage diesbezüg-
lich ist bezogen auf den Frauenfußball eher spärlich.
Dies betrifft folgende relevanten Faktoren in diesem
Kontext:
Ernährung
Über den Einfluss der Ernährung auf die Leistungsfähig-
keit und die Verletzungsanfälligkeit, eine adäquate
Ernährung im Zusammenhang des Frauenfußballs, gibt
es kaum Publikationen. Lediglich über den Zusammen-
hang von Eisenmangel und Infekten wird berichtet.
Psychosoziale Faktoren
Speziell bei Frauen haben offensichtlich Stress und ein-
hergehend die Umstände einer dualen Karriere erheb-
ABB. 2
ZUSAMMENFASSUNG – MÖGLICHE PROJEKTE
Verletzungsinzidenz
Erstinzidenz
(
im Nachwuchssport)
•
Muskelverletzungen
(
v. a. ischiocrural)
•
Leiste
•
Low Back Pain
•
Gehirnerschütterungen
Verletzungsinzidenz/Prävention
Einfluss von Ernährung und psychosozialer Faktoren auf
Trainings- und Wettkampfausfälle
[
Peer group und individuelle Verläufe]
•
Return-to-play
•
Interventionen
•
Compliance
Faktorenanalyse
DATENBASIS
Aufbau deutsche „Datenbank Frauenfußball“
•
Ausfallzeiten und Gründe
•
Verletzungsstatistik
•
Ggf. Ergänzung durch Überlastung und Infekte
Strukturbewertung