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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Muskelgruppen, bei Fußballern also die unteren Extre-
mitäten, die Brustwirbelsäule und die Hüftmobilität.
Neben der Beweglichkeit kann auch die Basisstabilität
und funktionelle Kraft verbessert werden (Abb. 8).
Das Oberkörpertraining zu diesem Zeitpunkt ist auch in-
sofern bedenkenlos, weil eine ungünstige Reaktion ggf.
bis zum nächsten Spiel kompensiert werden kann. Zwei-
tens kommt dieser Trainingsaspekt im Fußball häufig
aus Zeitgründen zu kurz, eine Integration ins Regenera-
tionstraining bedeutet daher auch sekundär die Förde-
rung von Basiseigenschaften im Sinne des „Prehab“.
Eine Kombination mit Fahrradfahren im Freien oder auf
einem Ergometer erscheint mir besonders zweckmäßig.
Planung der Übungsbeispiele
Die Planung ist relativ einfach. Alle Einheiten können je
15
Minuten in einem Raum stattfinden und bedürfen nur
der Anleitung eines einzigen Coaches („C“), zumal die
Spieler die Übungen schnell verinnerlichen. Im Rahmen
der „Prehab“-Übungen besteht auch die Möglichkeit,
Schwerpunkt-Gruppen zu bilden oder das Training zu in-
dividualisieren und auf bestimmte Schwächen eines
oder mehrerer Athleten einzugehen (Abb. 10).
Fazit – Prinzipien des Regenerationstrainings
Regeneratives Training sollte nach diesen Prinzipien
schon im Trainingslager vor der Saison mithilfe von
Überzeugungsarbeit systematisch etabliert werden.
Denn dies während eines mitunter schwierigen Saison-
verlaufs einzufordern, könnte auf Widerstände stoßen.
Die Akzeptanz und damit die Motivation der Spieler ist
jedoch für eine erfolgreiche Regeneration unerlässlich.
Wichtig ist zudem, die Maßnahmen vernünftig ins
ABB. 11
FAZIT
ABB. 9
BASIS-STABILITÄT/OBERKÖRPER
FUNKTIONELLE KRAFT
ABB. 10
SZENARIO 2 PLANUNG
Foam Roll
15
Min.
5
Rollen
Mobilität
15
Min.
5
Matten
Prehab
15
Min.
Kraftraum
C
Rhythmus Regeln Rituale
Holistischer Ansatz
Ressourcen nutzen
Motivation ist der Schlüssel
gesamte Trainingskonzept zu integrieren und ganzheit-
lich, d.h. im Zusammenhang der Förderung der mentalen
und sozialen Verfassung der Spieler und der Mannschaft
zu betrachten. Daran anknüpfend lassen sich die Rituale
mit Aspekten wie Teambuilding sinnvoll verknüpfen, z.B.
durch Gemeinschaftsbäder usw.
Organisatorisch gilt es, die Ressourcen geschickt zu nut-
zen, z.B. Therapeuten ggf. auch über ihr enges Einsatz-
feld hinaus mit in die Verantwortung zu nehmen.
Zur weiteren Optimierung der Regeneration wäre es
wünschenswert, dass durch die Forschung zusätzliche
Erkenntnisse über die Effekte und den Wirkungsgrad ein-
zelner Maßnahmen gewonnen werden. Diese Erkenntnis-
se könnten als Argumentationshilfe dienen, wenn es in
Vereinen um die Entscheidung für die Anschaffung einer
evidenzbasierten Trainingsausstattung geht (Abb. 11).