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REGENERATION
um unabhängig von Witterungseinflüssen zu sein (Rad-
fahren im Freien als Alternative). Dazu gehören auch
Kaltwasserbäder, die sich gut mit Radergometern ergän-
zen, weil diese Maßnahme ähnlich platzsparend zu reali-
sieren ist. Zudem lässt sich ggf. kompensieren, dass
Radergometer häufig nicht in der Anzahl der eingesetz-
ten Spieler zur Verfügung stehen. Der zweckdienliche
Sinn dieser Bäder wird in verschiedenen Arbeiten über
die Immersion in Wasser an sich und speziell in kaltes
Wasser unterstrichen.
Der nach meiner Erfahrung häufig limitierende Faktor
der Logistik stellt eine Herausforderung in der Planung
dar. Dennoch sollten fünf bis sechs Radergometer und
fünf bis sechs Wassertonnen in einer Kabine unterge-
bracht werden können. Auch der materielle Aufwand
hält sich relativ in Grenzen. Es wären für sechs Tonnen
ungefähr 150 kg Eis nötig, um eine Temperatur von 10
bis 15 Grad zu erzielen, abhängig von der Ausgangstem-
peratur des Wassers.
Hinsichtlich der Intensität der Maßnahmen sind 15 Minu-
ten Spinning (low impact; 80-110 Watt bei 60-70 U/min)
und 10 Minuten Kältebad (subjektive Erholung) zu em-
pfehlen. Somit könnte die Mannschaft in zwei Gruppen ge-
teilt und für die Gesamtgruppe damit ein Regenerations-
programm mit einer Abwechslung angeboten werden.
Ganz wichtig bei regenerativen Maßnahmen ist, auch
wenn sie partiell unbeliebt sind, alle Aktiven mit einzu-
tionstag“ betrachtet werden. Dieser Tag wäre dann
neben der Phase unmittelbar nach dem Spiel und den
Trainingseinheiten ein bedeutsamer Regenerationszeit-
punkt. In der Mitte der Trainingswoche kann zusätzlich
noch ein „Entlastungstag“ angesetzt werden, was an
dieser Stelle jedoch nicht vertieft wird.
Im Folgenden wird beispielhaft je ein sinnvolles Regene-
rationsprogramm direkt nach dem Spiel (Szenario 1) und
am Tag nach dem Spiel (Szenario 2) dargestellt.
Regeneration unmittelbar nach dem Spiel – Szenario 1
Bei der Regeneration nach dem Spiel gilt es, die Maß-
nahmen unter Berücksichtigung der Einflussfaktoren an
den Zielen ‚Stoffwechselregeneration‘ und ‚Gewebe-
regeneration‘ zu orientieren (Abb. 3).
Die Geweberegeneration kompensiert die hohen mecha-
nischen Belastungen („Impact“) etwa auf Knorpel und
Gelenkstrukturen durch Stöße, Richtungswechsel usw.
Als eine mögliche regenerative Trainingsform im Sinne
aktiven Trainings bzw. aktiver Regeneration steht der
Radergometer nach meiner Auffassung an vorderster
Stelle – und nicht etwa das Auslaufen und dergleichen.
Das ist für mich deshalb plausibel, weil das Fachpersonal
(
Fitness-, Konditionstrainer usw.) während der Trai-
ningswoche bemüht ist, optimale Bewegungsmuster zu
konditionieren, das häufig zu beobachtende und eher
unspezifische Auslaufen im Trab mir dies aber eher zu
konterkarieren scheint. Jedoch waren in dieser Hinsicht
keine validen Vergleichswerte in der Literatur zu finden.
Begrüßenswert wäre jedenfalls, wenn die Maßnahmen
im geschützten Bereich der Kabine stattfinden könnten,
Fahrradfahren im Freien eignet sich sehr gut für regeneratives Training
am Tag nach dem Spiel.
ABB. 3
SZENARIO 1
Logistik
Kaltwasserbäder
Radergometer
Geweberegeneration
Stoffwechselregeneration
nach dem Spiel