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VERLETZUNGSPRÄVENTION
Aufwärmprogramm begegnet werden. In dieser Hinsicht
finden sich in der Literatur unterschiedliche Programme
in unterschiedlichen (sportartspezifischen) Kontexten
zur Prävention von Verletzungen der Kreuzbänder,
Knieverletzungen allgemein oder Verletzungen der
unteren Extremitäten.
Aufwärmprogramm „Die 11+“ – Kooperationsprojekt von
FIFA und DFB
Das Forschungsprojekt "Die 11+" ist in Kooperation in der
Hamstringsmuskulatur zwischen FIFA und dem Oslo
Sports Trauma Research Center (OSTRC) entstanden,
welches zur Norwegian School of Sport Science gehört.
Die Forschung hat nun gezeigt, dass es mithilfe dieses
Programms im Mädchenfußball möglich ist – bei zweima-
liger wöchentlicher Anwendung – Verletzungen der un-
teren Extremität vorzubeugen. Gerade Sprunggelenks-
und Knieverletzungen sind im Mädchenfußball häufig
schwerwiegend – eine nachgewiesene Reduzierung von
30-50%
ist daher beachtlich.
Die 11+“ ist eine Kombination aus einem Basisprogramm
und einrahmenden Laufübungen vor und nach dem Ba-
sisprogramm. Damit handelt es sich um ein komplettes
Aufwärmprogramm, Aufwärmen und Verletzungs-
prävention gehen einher.
Das Basisprogramm beinhaltet ein 15- bis 20-minütiges
Aufwärmen mit den Übungskomponenten ‘Kraft’,
Sprungkraft’, ‘Gleichgewicht’ und ‚Koordination‘. Wich-
tig ist eine Variation der Übungen, wobei bestimmte
Richtlinien progressive Anwendungen vorzeichnen, um
Trainingsstimuli zu gewährleisten und damit Motiva-
tionsimpulse für Trainer und Spieler zu bieten.
bedeuten. Unterschieden werden muss ferner zwischen
nicht beinflussbaren und beeinflussbaren Faktoren. Für
die Prävention sind die Faktoren bedeutend, die durch
Interventionen modifizierbar sind.
Potentielle intrinsische und modifizierbare
Verletzungsursachen bei Fußballspielern
unzureichende Rehabilitation
schlechte posturale Kontrollmechanismen
(
Kraft, Balance, Koordination)
physisches Ungleichgewicht
Beweglichkeit
schlechte Aufwärmroutinen
Ermüdung
Wir müssen Risikofaktoren und Verletzungsmechanis-
men verstehen, bevor optimale präventive Maßnahmen
vorschlagen werden können.
Ideen für Prävention
Ansätze für Präventionsideen bieten im Grunde die
meisten fußballtypischen Verletzungen:
Bandverletzungen (Sprunggelenk, Kniegelenk), Muskel-
verletzungen (Hamstrings, Leiste), aber auch Über-
lastungsphänomene. So gibt es etwa eine 60%ige
Prävalenz von Rückenbeschwerden bei norwegischen
Erstligaspielerinnen. Dem kann u.a. mit einem adäqua-
ten neuromuskulären Training, einem multimodalen
Bei norwegischen Erstligaspielerinnen gibt es etwa eine 60%ige Präva-
lenz von Rückenbeschwerden.