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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 6 / 2 0 1 4
Titelthema
gilt es zu verhindern“, stellt
Dostert klar, „dafür muss man es
aber auch auf dem Platz erkennen
können. Um dieses situative Ver-
ständnis zu schaffen, sind wir
natürlich auch hier.“
Ein positives Fazit
Am Ende des Lehrgangs bitten
Christoph Dostert und Heribert
Ohlmann zur Diskussion. Das Fazit
der Teilnehmer ist überaus positiv.
Auch in Diskussionen kann Gelegenheit für ein entspanntes
Wort sein. Durch die eher passive Körpersprache signalisiert
der Schiedsrichter, dass er sich auf möglicherweise aufkom-
mende Aggressionen nicht einlassen wird.
Für eine Verwarnung umarmt wurde FIFA-Schiedsrichter Wolf-
gang Stark vermutlich eher selten. Wenn die Situation aber
derart entspannt abläuft, ist auch das Eindringen in die Intim-
zone mit einem freundlichen Lächeln zu lösen.
Die „Rudel-Bildung“ ist eine der anspruchsvollsten Situationen für einen Spielleiter. Christoph
Dostert weiß: „Hier muss der Schiedsrichter Dynamik an den Tag legen. Zögerlich wird man
eine ,Rudel-Bildung’ nicht auflösen können.“
Wichtig ist ihnen aber, dass es mit
einem Lehrgang nicht getan ist.
Einer der erfahreneren Schieds-
richter sieht vor allem die Anwär-
ter-Lehrgänge als geeigneten Platz
für die Schulung zu diesem Thema,
seien doch gerade die ganz jungen
Kollegen häufig Stress-Situationen
mit Eltern, Trainern und Betreuern
ausgesetzt. Christoph Dostert
sieht das ähnlich: „Die meiste
Gewalt haben wir in den unteren
Klassen.“
Auch Schiedsrichter-Obmann Heri-
bert Ohlmann betont, dass die
Ziele nachhaltig gesteckt werden
müssen. „Einerseits sollen die
bereits geschulten Schiedsrichter
an der Basis als Moderatoren des
Themas fungieren, andererseits
wollen wir aber auch in den Krei-
sen Überzeugungsarbeit leisten,
dass es sich bei dem Projekt um
eine gute und wichtige Sache han-
delt.“
Die Schiedsrichter aus dem SFV
dürfen sich also voraussichtlich
auf ein Wiedersehen mit Christoph
Dostert freuen. Bei diesem Treffen
sollen dann die Erfahrungen der
Teilnehmer mit den neu erlernten
Strategien diskutiert werden.
Und wer weiß: Vielleicht reicht‘s
dann auch bald schon für einen
von ihnen für ein unverhofftes
Sonderlob in der „Saarbrücker Zei-
tung“…