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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 3 / 2 0 1 4
Dieser Ausgabe ist ein Prospekt der Firma Allzweck-Sportartikel beigeheftet. Wir empfehlen, zur Durchsicht diesen Teil herauszunehmen.
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
die Saison 2013/2014 neigt sich dem Ende
entgegen und auch für uns Schiedsrichter ist
die wohlverdiente Sommerpause bereits in
Reichweite.
Aber Vorsicht! Gerade jetzt, am Ende einer
kräftezehrenden und nervenaufreibenden
Spielzeit, wollen die Fußballvereine die Meis-
terschaft oder den Klassenerhalt sichern. Die
scheinbar entscheidenden Spiele nahen, und
wir Unparteiische müssen wachsam und kon-
zentriert bleiben.
Im Profifußball sind jeder Sieg und jede
Niederlage auch mit finanziellem Erfolg oder
Misserfolg verbunden. Ein Abstieg bedroht
häufig die Existenz eines Vereins und die
Arbeitsplätze der Spieler. Eine Teilnahme am
internationalen Geschäft lässt dagegen einen
stattlichen finanziellen Zugewinn erhoffen.
Auch wenn die Klubs eine komplette Spiel-
runde Zeit hatten, die notwendigen Punkte zu
sammeln, so scheinen unsere Entscheidun-
gen gerade an den letzten Spieltagen von
besonderer Bedeutung.
Kluges und besonnenes Vorgehen ist nun bei
den Schiedsrichtern gefragt – wohlwissend,
dass die Nerven einiger Spieler und Trainer
in diesen Tagen sehr angespannt sind.
***
Seit vielen Monaten wurde über die Einfüh-
rung der Torlinientechnologie in der Bundes-
liga und der 2. Bundesliga diskutiert. Die
Schiedsrichter der Profiligen und auch wir
als Schiedsrichter-Führung hatten uns dabei
offen für die Einführung der Technik ausge-
sprochen.
Die recht forsche öffentliche Kritik von eini-
gen Trainern und Managern an einzelnen Ent-
scheidungen der Schiedsrichter spielte dabei
sicher eine Rolle. Gewiss ist auch die Frage,
ob der Ball hinter der Linie war oder nicht,
mit dem menschlichen Auge nicht immer ein-
deutig zu beantworten.
Die Liga diskutierte und entschied sich letzt-
lich gegen eine Einführung der Torlinien-
technik.
Die Ruhe
bewahren
Herbert Fandel,
Vorsitzender
des DFB-
Schiedsrichter-
Ausschusses.
Auf der einen Seite ist dies ein bemerkens-
wertes und unerwartetes Votum. Auf der
anderen Seite zeigt diese Entscheidung aber
auch ein hohes Maß an Vertrauen in die
Arbeit der deutschen Schiedsrichter.
Es dürfte künftig denjenigen, die mit öffent-
licher Kritik an den Unparteiischen nicht zim-
perlich waren, nun deutlich schwerer fallen,
dies weiterhin so fortzuführen.
***
Unser aller Blick richtet sich bereits zur Fuß-
ball-WM in Brasilien. Die deutsche National-
mannschaft gehört diesmal sicher mit zu den
Favoriten. Zu Recht hat sich unsere Mann-
schaft in die Herzen der Fans gespielt. Neben
der kämpferischen Einstellung ist längst eine
eigene spielerische Note hinzugekommen,
die uns alle begeistert.
Auch das deutsche Schiedsrichter-Wesen ist
mit Felix Brych, Mark Borsch und Stefan Lupp
exzellent in Brasilien vertreten.
Die WM wird für die Schiedsrichter ein ganz
besonderes Turnier. Ihre Entscheidungen
werden von Millionen von Zuschauern welt-
weit beäugt, und die Fernsehanstalten wer-
den jede Entscheidung zigfach überprüfen.
Die Unparteiischen brauchen starke Nerven
und eine gehörige Portion Erfahrung. Gerade
in diesen schwierigen Spielen ist Erfahrung
ein nicht zu ersetzender Wert.
Nicht nur unserem WM-Team, sondern Ihnen
allen wünsche ich viel Glück und ein gutes
Händchen bei Ihren Entscheidungen in den
wichtigen Spielen am Ende der Saison.
Ihr
Herbert Fandel
Titelthema
Startklar für die WM
Wie sich das Team Brych auf die
Weltmeisterschaft vorbereitet hat
4
Panorama
10
Analyse
Wenn der Schiedsrichter etwas ahnt
Wie sich der Unparteiische auf
Spielsituationen einstellen kann
13
Regel-Test
Verlängerung der Spielzeit
19
Gespräch
Per Mausklick zum Schiedsrichter-
Ausweis
Welche Erfahrungen Teilnehmer von
Online-Lehrgängen gemacht haben
21
Serie
Fit werden – fit bleiben
Teil 4: Wie man erfolgreich bei der
Leistungsprüfung abschneidet
22
Lehrwesen
Arbeiten mit der „Mind-Map“
Was im DFB-Lehrbrief Nr. 54 steht
26
Porträt
Im Wandel der Zeit
Wie sich die Ansetzer-Tätigkeit
mit den Jahren verändert hat
28
Aus den Verbänden
32
Vorschau 4/2014
34