10
S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 5 / 2 0 1 3
Panorama
Die internationalen Spiele der Deutschen im Mai und Juni 2013
FIFA-Schiedsrichter unterwegs
Name
Wettbewerb
Heim
Gast
Assistenten/Vierter Offizieller
Felix BRYCH
A-Länderspiel
Dänemark
Georgien
Borsch, Lupp
Marco FRITZ
A-Länderspiel
Türkei
Slowenien
Bornhorst, Henschel, Dingert
Manuel GRÄFE
WM-Qualifikation
Montenegro
Ukraine
Schiffner, Kleve, Meyer
Thorsten KINHÖFER A-Länderspiel
Türkei
Lettland
Borsch, Häcker, Dingert
Tobias WELZ
U 19-Junioren-Turnier in Russland
Türkei
Italien
Foltyn
Tobias WELZ
U 19-Junioren-Turnier in Russland
Ukraine
Türkei
Foltyn
Felix ZWAYER
WM-Qualifikation
Island
Slowenien
Scheppe, Pickel, Dingert
Riem HUSSEIN
Frauen-Länderspiel
Niederlande
Australien
ohne Ernstfall hat die Technik die
FIFA und Schiedsrichter überzeugt.
„
Die Goalline-Technology hat gut
gearbeitet. Die Schiedsrichter
waren glücklich, alles war am rich-
tigen Platz“, sagte FIFA-Präsident
Joseph S. Blatter in Rio de Janeiro.
Aus Sicht der Schiedsrichter war
GoalControl ein Erfolg, so Howard
Webb: „Wir empfangen dieses
System mit offenen Armen, weil es
uns das Leben leichter macht. Es
ist eine wunderbare Hilfe und
absolut zuverlässig.“
Zwar sei das System bei der „Mini-
WM“ keinem ernsthaften Test
unterzogen worden, weil es bei
dem Turnier in Brasilien im Gegen-
satz zur WM 2010 oder der EM 2012
keine strittige Szene gab. Dennoch
verteidigte Blatter die neue Tech-
nologie. „Niemand würde sagen,
man braucht keine Feuerwehr, nur
weil es nicht gebrannt hat.“
Die Schiedsrichter hätten in den 14
Spielen des WM-Testlaufs bei allen
61
Toren sowie den 13 verwandel-
ten Elfmetern im Halbfinale zwi-
schen Spanien und Italien von dem
Computer gestützten System
immer das entsprechende Signal
auf ihre Uhren bekommen. Fehler-
hafte Informationen kamen nicht
vor.
Die FIFA setzte in allen sechs Con-
fed-Cup-Stadien die Technik der
deutschen Firma GoalControl ein.
Die Kosten für den Confed Cup
beliefen sich auf 2,1 Millionen Euro.
Die installierten Kameras sollen
nach der WM in den zwölf Stadien
verbleiben. Das Unternehmen aus
Würselen kann sich nach dem kon-
fliktfreien Testlauf nun Hoffnungen
auf einen Zuschlag für die WM 2014
in Brasilien machen.
Robert Walz verstorben
Es war ein tragischer Unfall, ein
Treppensturz, an dessen Folgen
Robert Walz am 14. Juli 2013 ver-
starb. Der 71-Jährige, der 1961
seine Schiedsrichter-Prüfung
abgelegt hatte, wurde in der
Bundesliga zwischen 1978 und 1985
zu 45 Spielen berufen. Es wären
sicher sehr viel mehr Einsätze
gewesen, wenn ihm nicht in dieser
Zeit dreimal die Achillessehne
gerissen wäre. Immer wieder hatte
sich Robert Walz an das Bundes-
liga-Niveau herangekämpft.
Nach dem Ende seiner Karriere
war er 23 Jahre Mitglied im Lehr-
stab des Württembergischen Fuß-
ballverbandes, in seiner Gruppe
Waiblingen wurde er zum Ehren-
Schiedsrichter ernannt. Walz war
nach wie vor für seinen Verein, die
Sportfreunde Höfen-Baach, als
Schiedsrichter aktiv, sein Neffe
Wolfgang ist seit vielen Jahren
Schiedsrichter-Assistent in der
Bundesliga.
Für die DFB-Aktion „Danke, Schiri!“
wurde Robert Walz 2011 von seinem
Landesverband als „Oldie des Jah-
res“ gemeldet, wobei er sich
besonders darüber freute, dass die
Auszeichnung in Hannover vorge-
nommen wurde. Denn dort hatte er
an der Seite von Heinz Aldinger
seinen ersten Einsatz als Linien-
richter in der Bundesliga.
Robert war der Zwillingsbruder
von Winfried Walz, der ebenfalls
Bundesligaspiele leitete und
bereits 2004 verstorben ist.
Robert Walz (links) und sein
Zwillingsbruder Winfried im
März 1979.
Hannover 2011: Robert Walz
im Gespräch mit Wolfgang
Stark und Lutz Wagner
(
rechts).
Eine Saison gesperrt
Sportdirektor Leonardo vom fran-
zösischen Fußball-Meister Paris
Saint-Germain muss wegen eines
Angriffs auf einen Schiedsrichter
die gesamte neue Saison ausset-
zen.
Eine erste Sperre gegen den 43-
jährigen Brasilianer wurde von der
Berufungs-Kommission des franzö-
sischen Verbandes (FFF) um vier
Monate auf 13 Monate erhöht, teilte
der FFF mit. Ende Mai war Leonardo
von der Disziplinar-Kommission
des Nationalverbandes zunächst
für neun Monate bis Ende Februar
2014
gesperrt worden.
Der Sportdirektor wurde bis zum
30.
Juni 2014 von allen offiziellen
Funktionen ausgeschlossen, weil
er Schiedsrichter Alexandre Castro
am 5. Mai 2013 im Spielertunnel des
Pariser Prinzenparks nach dem 1:1
gegen Valenciennes absichtlich
angerempelt haben soll. Leonardo
beteuerte erfolglos, von jemand
anderem gegen den Unpartei-
ischen geschubst worden zu sein.
Er ist inzwischen von seinem
Posten zurückgetreten.