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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 4 / 2 0 1 3
Aus den Verbänden
Hessen
Rheinland
Hamburg
Sportreporter
als Schiedsrichter
Mirko Blahak, Sportredakteur bei
der Tageszeitung „Trierischer
Volksfreund“, hat einen Versuch
gestartet: Er hat die Schiedsrich-
ter-Ausbildung abgelegt und ein
Juniorenspiel geleitet.
Aufgrund der zurückgehenden
Schiedsrichter-Zahlen sollte den
Lesern eine andere Perspektive
auf die Arbeit von Schiedsrichtern
eröffnet werden. Des Weiteren soll-
ten die Schiedsrichter-Ausbildung
sowie die Vorbereitung der Neu-
Schiedsrichter auf ihren Job unter
die Lupe genommen werden.
Der Anwärter-Lehrgang über zwei
Wochenenden hat den Redakteur
stark gefordert. „Rasch werden die
Regeln durchgenommen. Das ist
schon eine Menge Stoff in kurzer
Zeit“, so Blahak. Zu kurz kommt
ihm allerdings die Vorbereitung,
was einen Schiedsrichter-Neuling
in der Praxis erwartet, was er auf
den straffen Zeitrahmen zurück-
führt.
Beim letzten Teil des Projekts,
der Leitung eines C-Junioren-
Spiels, konnte Mirko Blahak dann
die erlernte Theorie in die Praxis
umsetzen. „Ich war durchaus
etwas nervös“, gesteht der Jour-
nalist, „und sehr froh, dass ich
einen erfahrenen Schiedsrichter-
Betreuer an meiner Seite hatte,
der mir bei den einzelnen Abläufen
vor und nach dem Spiel ein wichti-
ger Helfer war.“ Bei der Spiellei-
tung selbst bekam Blahak dann die
Schiedsrichter-Wirklichkeit zu spü-
ren. „Ich war überrascht, dass alle
paar Sekunden Situationen zu
beurteilen waren, und ich merkte,
wie schwierig es ist, vermeintlich
einfache Situationen richtig zu
bewerten.“
Am Abend nach seiner Spielleitung
hat er sich dann dabei ertappt, als
er bei einem Bundesligaspiel im
Fernsehen fast nur auf den
Schiedsrichter geachtet hat – und
weniger auf das Spiel der beiden
Teams. Durch den Lehrgang wurde
Blahak nach eigener Aussage
bezüglich der Schiedsrichterei
noch mehr sensibilisiert. Aller-
dings sieht er auch Verbesse-
rungsbedarf in der Ausbildung.
Neue Schiedsrichter werden
zuweilen zu früh ins kalte Wasser
geworfen“, so der Eindruck des
Sportjournalisten.
Ein durchweg positives Fazit mit
wertvollen Ergebnissen zieht Bla-
hak nach seinem Einstieg in die
Schiedsrichterei. „Als Reporter ist
es gut, sich auf diesem Weg inten-
siv mit dem Regelwerk zu beschäf-
tigen. Der Lehrgang hat mir zudem
neue Einblicke in die Arbeit der
Schiedsrichter gewährt.“ Des Wei-
teren führte der intensive Blick in
das Schiedsrichter-Wesen dazu,
dass nun wöchentlich im regiona-
len Fußballteil des „Trierischen
Volksfreund“ ein Regeltest zum
Mitmachen für jedermann und ein
Steckbrief eines Unparteiischen
abgedruckt werden, in dem aktive
Schiedsrichter aus allen Klassen
über das Schiedsrichter-Wesen
sowie die ein oder andere persön-
liche Anekdote berichten. Eine will-
kommene positive Medienpräsenz
für die Schiedsrichter in der
Region Trier.
Marco Thees
Schiedsrichter-Ausschuss
neu besetzt
Der Verbands-Schiedsrichter-Aus-
schuss des Hamburger Fußball-
Verbandes (HFV) wurde auf der
turnusmäßigen Fachversammlung
neu gewählt. Der VSA-Vorsitzende
Wilfred Diekert begrüßte die 23
anwesenden Vertreter der acht
Bezirks-Schiedsrichter-Ausschüsse
in der HFV-Sportschule in Jenfeld.
Frühzeitig hatten die VSA-Beisitzer
Sven Callies (Lehrwart seit April
2003),
Werner Schenck (Beobach-
tungs-Sachbearbeiter seit April
2005)
und Rüdiger Frank (Lehrstab
und Futsal-Beauftragter seit Juni
2009)
bekannt gegeben, dass sie
nicht wieder kandidieren werden.
Ebenso stand Kirstin Warns-Becker,
die als Frauen-Beauftragte seit
Januar 2008 kooptiertes Mitglied
im VSA war, nicht mehr zur Verfü-
gung. Diekert bedankte sich bei sei-
nen langjährigen Mitstreitern im
Ausschuss mit lobenden Worten für
ihr großes ehrenamtliches Engage-
ment in den vergangenen Jahren.
Der neue Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss (hinten von links): Andreas
Bandt, Wilfred Diekert, Frank Behrmann und Ludwig Sprengel; vorne: Sven
Ehlert, Werner Tank, Christian Soltow und Helmut Timmann.
Neu gewählt als Beisitzer wurden
Werner Tank, Sven Ehlert und
Andreas Bandt. Wiedergewählt als
Beisitzer wurden Helmut Timmann,
Christian Soltow und Frank Behr-
mann. Als kooptiertes Mitglied
ergänzt weiterhin Ludwig Sprengel
den Verbands-Schiedsrichter-Aus-
schuss. Der VSA-Vorsitzende
Wilfred Diekert stand nicht zur
Wahl.
Carsten Byernetzki
Zwei Hessen
bei Schulfußball-WM
Eine spannende Reise konnten
Patrick Glaser (Wiesbaden) und
Daniel Losinski (Hofgeismar-Wolf-
hagen) im April antreten: Auf
Einladung des Französischen Fuß-
ballverbandes durften beide als
Unparteiische bei den Schulfuß-
ball-Weltmeisterschaften in
Bordeaux Spiele leiten.
Der Aufenthalt bei den französi-
schen Nachbarn war von zahlrei-
chen Highlights geprägt, die beim
Flug vom Frankfurter Flughafen
nach Paris begannen und mit
tollen Spielen auf technisch erst-
klassigem Niveau in Bordeaux fort-
gesetzt wurden. Untergebracht
wurden die jungen Referees aus
aller Herren Länder im Sportzen-
trum des Erstligisten Girondins de
Bordeaux. Die Betreuung wurde
von ehemaligen FIFA-Schiedsrich-
tern übernommen.
Das Konzept der Schulfußball-WM
ist einfach und ganz wie bei den
Großen“: Jede Nation kam mit
einer Mannschaft aus ihrem Land,
welches ein Schul-Internat
betreibt. Deutschland war mit dem
Sportgymnasium aus Jena vertre-
ten, die deutschen Frauen kamen
aus dem Internat von Turbine
Potsdam. Da man den deutschen
Fußball kennt, verwundert es
kaum, dass die deutschen Mann-
schaften auch stets im Finale sind
und für deutsche Schiedsrichter
somit keine Chance besteht, in den
Endspielen mitwirken zu können.
Genauso kam es auch: Die deut-
schen Jungs spielten im Finale