Situation 1
Ja, wenn das Spiel schon einmal
fortgesetzt worden war und es
sich nicht mehr um dieselbe ver-
letzungsbedingte Spielunterbre-
chung handelt, darf der Spieler
während der Spielunterbrechung
von überall wieder ins Spiel ein-
treten. Vorausgesetzt natürlich
das zustimmende Zeichen des
Schiedsrichters.
Situation 2
Die Freistoß-Entscheidung ist zu
korrigieren. Das Spiel muss statt-
dessen mit einem Schiedsrichter-
Ball fortgesetzt werden.
Situation 3
Strafstoß, da ein Handspiel beim
absichtlichen Einhaken immer als
strafbar zu werten ist.
Situation 4
Eckstoß. Da der Schiedsrichter in
diesem Fall als „Luft“ bezeichnet
wird, wäre ansonsten aus einem
Verletzen sich in einer Aktion allerdings zwei Spieler derselben Mannschaft, dürfen sie nach
der Behandlung auf dem Spielfeld bleiben.
Regel-Test Antworten
Freistoß direkt ein Eigentor erzielt
worden. Dies ist nicht zulässig.
Situation 5
Fahnenzeichen und Meldung an
den Schiedsrichter. Dieser spricht
einen Feldverweis gegen den Spie-
ler und einen Innenraumverweis
gegen den Trainer aus. Spielfort-
setzung ist der Schiedsrichter-Ball,
und zwar dort, wo sich der Ball bei
der Unterbrechung befand, da das
Betreten des Spielfelds durch den
Trainer das erste Vergehen in die-
sem Ablauf war.
Situation 6
Da es sich hier zweifelsfrei um ein
Abklatschen zwecks Kontrolle han-
delt, was vom Schiedsrichter-
Assistenten auch so wahrgenom-
men wird, zeigt er dies offen mit
der Fahne an. Der Schiedsrichter
verhängt einen indirekten Freistoß
gegen den Torwart dort, wo dieser
den Ball das zweite Mal mit der
Hand gespielt hat.
So werden die auf Seite 19 beschriebenen
Situationen richtig gelöst.
Situation 7
Der Schiedsrichter handelt regel-
konform und richtig. Zwar findet
die Behandlung nicht auf dem
Spielfeld statt, dennoch müssen
die Betreuer, um überhaupt zu
dem Spieler zu gelangen, das
Spielfeld betreten. Zum anderen
kann nicht, wie bei einer sonsti-
gen Behandlung im Toraus neben
dem Tor, das Spiel einfach fortge-
setzt werden, sondern in diesem
Fall bleibt das Spiel unterbrochen,
bis der Spieler transportfähig ist
und das Spielfeld verlässt. Zudem
muss er dann auch wieder über
das Spielfeld abtransportiert wer-
den. Somit sind alle Kriterien für
eine Behandlung auf dem Platz
erfüllt, und der Schiedsrichter
handelt nach Sinn und Geist der
Regel richtig.
Situation 8
Wiederholung des Abstoßes, da
der Ball nicht korrekt ins Spiel
gebracht wurde. Der Ball ist erst
im Spiel, wenn er den Strafraum
zum Spielfeld hin verlassen hat.
Situation 9
Der Schiedsrichter verhängt einen
Strafstoß und einen Feldverweis
gegen den schlagenden Spieler.
Allerdings wäre es in diesem Fall
besser gewesen, das Spiel sofort
zu unterbrechen, da im Strafraum
ein Vorteil für die verteidigende
Mannschaft äußerst zweifelhaft
ist. Die Verwarnung für das Foul-
spiel kann natürlich noch ausge-
sprochen werden.
Situation 10
Der Eckstoß ist zu wiederholen,
da die vorgeschriebene Entfer-
nung bei der Ausführung nicht
eingehalten wurde. Der Spieler
ist zu verwarnen.
Situation 11
Der Schiedsrichter handelt falsch.
Zwar ist der erste Kontakt vor dem
Strafraum, doch lässt der Schieds-
richter zunächst den Vorteil so
lange laufen, bis er zunichte-
gemacht wird. Dies ist dann inner-
halb des Strafraums – und damit
lautet die Spielfortsetzung Straf-
stoß. Die Verwarnung wegen die-
ses taktischen Haltens ist korrekt.
Situation 12
Nein, nur muss er darauf achten,
dass dieser Spieler sich bei der
nächsten Spielunterbrechung
entweder beim Schiedsrichter
oder beim Schiedsrichter-Assis-
tenten meldet, um eine Kontrolle
vornehmen zu lassen.
Situation 13
Nein. Wenn zwei Spieler derselben
Mannschaft bei einem Zusammen-
prall verletzt werden, müssen sie
das Spielfeld nicht verlassen, da es
sich hier um einen Ausnahmefall
handelt, der im Regelwerk explizit
aufgeführt ist.
Situation 14
Nein, der Schiedsrichter-Assistent
handelt falsch. Denn dieser Spieler
darf sofort wieder mitspielen, da
er nicht schlechter gestellt werden
darf als ein Spieler, der auf dem
Platz die Schuhe wechselt. Ledig-
lich bei der nächsten Unterbre-
chung muss er sich zwecks Kon-
trolle unaufgefordert beim
Schiedsrichter melden.
Situation 15
Sofortiges Fahnenzeichen des
Schiedsrichter-Assistenten. Nach
Rücksprache verweist der
Schiedsrichter den Angreifer mit
„
Rot“ des Feldes. Das Spiel wird
mit einem direkten Freistoß dort
fortgesetzt, wo der Spieler stand,
als er vom Ball getroffen wurde
(
Ausnahme Torraum).
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Behandlung auf
dem Spielfeld
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