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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 3 / 2 0 1 3
Aus den Verbänden
100
Jahre Schiedsrichter-
Vereinigung Kassel
„
Ohne Schiri geht es nicht“ - diese
zutreffende Feststellung zog sich
wie ein roter Faden durch die Gruß-
worte der Ehrengäste beim Festakt
zum 100-jährigen Bestehen der
Schiedsrichter-Vereinigung des
Kreises Kassel. Auf der von Kreis-
Obmann Kai Graviat moderierten
Veranstaltung verwies dieser auf
eine bewegte Zeit der am 12. Sep-
tember 1912 gegründeten Vereini-
gung, die heute über 181 aktive
Schiedsrichter(innen) und 56
passive Schiedsrichter verfügt und
sich im Laufe von 100 Jahren zu
einer gut funktionierenden Einheit
entwickelt hat.
Die Grüße des HFV-Präsidiums und
des Verbands-Schiedsrichter-Aus-
schusses überbrachte Hessens
Schiedsrichter-Obmann Gerd Schu-
gard, der zusammen mit dem
Beauftragten für Schiedsrichter-
Öffentlichkeitsarbeit, Karsten Voll-
mar, nach Kassel gekommen war.
„
Wir können mit Stolz auf unsere
Geschichte zurückblicken und
zuversichtlich nach vorne schau-
en“, brachte Kai Graviat zum Aus-
druck und würdigte die Aufbauar-
beit seiner 13 Vorgänger, hier
besonders von Willi Rosenkranz,
Albin Grimm, Karl Jenauer, Robert
Krug und des heutigen Kreisfußball-
warts Günther Schneider.
Hessen
Bayern
Thüringen
Schiedsrichter-spezifisches
Konflikt-Training
Anfang Februar trafen sich 32
Schiedsrichter der Kreisoberliga im
Jenaer Hotel und Tagungszentrum
„
Best Western“ zur Halbzeit-Tagung.
Zum zweiten Mal fand dieser Lehr-
gang in Kooperation der Kreis-
Schiedsrichter-Ausschüsse Ostthü-
ringen und Jena-Saale-Orla statt.
Neben den obligatorischen regel-
technischen und körperlichen Leis-
tungstests absolvierten die Unpar-
teiischen ein schiedsrichter-spezifi-
sches Konflikt-Training. Dieses
wurde von den Konflikt-Beratern
des Thüringer Fußball-Verbandes,
Marco Schellenberg und Torsten
Abicht, geleitet. Im Mittelpunkt
stand hierbei der bewusst konflikt-
vermeidende Umgang mit Trainern,
Spende für einen guten Zweck
„
Statt ,Gelb’ und ,Rot’ – Helfen in
der Not.“ Nach diesem Motto spen-
dieren die Fußball-Schiedsrichter
der Gruppe Bamberg einmal im
Jahr ihre Aufwandsentschädigung
von einem Wochenende für einen
sozialen Zweck.
Schon lange stellen sich die Refe-
rees in den Dienst der Gemein-
schaft und geben ihre Spende an
bedürftige Gruppen oder an Perso-
nen mit Einzelschicksalen im
regionalen Umfeld. „Darüber reden
bringt nichts, man muss Taten
sprechen lassen“, so der Bamber-
ger Kreis-Schiedsrichter-Obmann
Günther Reitzner. Diesmal beteilig-
ten sich die Unparteiischen an der
Spendenaktion zugunsten der
Anschaffung eines behindertenge-
rechten Fahrzeugs für die Tochter
Kreis-Schiedsrichter-Obmann
Günther Reitzner (links) überreichte
den Scheck an Bruno Natterer, den
Vater des schwer erkrankten Mäd-
chens.
Computer-Kurs
für ältere Schiedsrichter
Über 800 Schiedsrichter engagie-
ren sich aktuell in der Schiedsrich-
ter-Vereinigung München. Neben
einer großen Anzahl junger Mitglie-
der sind auch eine ganze Reihe
Senioren mit großem Spaß und
Freude dabei, für die teilweise seit
Jahrzehnten das „Pfeifen“ ihr größ-
tes Hobby ist. „Die Schiedsrichter-
Vereinigung stellt einen Querschnitt
unserer Gesellschaft dar. Neben
den sportlichen Aspekten zählt für
die Schiedsrichter-Gruppe auch das
persönliche Miteinander in einem
hohen Maße“, erläutert Bernhard
Slawinski, stellvertretender
Obmann der Schiedsrichter-Vereini-
gung München.
In einem Pilotprojekt wurde kürz-
lich erstmals ein Computer-Kurs für
ältere Schiedsrichter durchgeführt.
Grund hierfür war die Einführung
des elektronischen Spielberichts,
der vor allem älteren Schiedsrich-
tern ohne PC-Kenntnisse das Gefühl
gegeben hat, ausgegrenzt zu wer-
den. Dass genau das Gegenteil der
Fall ist, bewies die Schiedsrichter-
Gruppe, als Kreisjugendleiter Florian
Weißmann und Bernhard Slawinski
nun zu einem entsprechenden
Lehrgang einluden.
„
Unser Anliegen war es, dass unsere
älteren Schiedsrichter nicht das
Gefühl bekommen, aufs Abstellgleis
geschoben zu werden. Speziell
ihrem unermüdlichen Engagement
in den vergangenen Jahren ist es
zu verdanken, dass im Kreis Mün-
chen die meisten Spiele noch
immer mit Schiedsrichtern besetzt
werden können. Außerdem haben
sie mit ihrem Wissen und ihrer
Erfahrung über Jahrzehnte dazu
beigetragen, dass die jüngeren
Schiedsrichter betreut und geför-
dert wurden. Es ist schon lange an
der Zeit, ihnen etwas zurückzuge-
ben“, so Slawinski.
Mit großer Begeisterung nahmen
15
Schiedsrichter, mit einem Alters-
durchschnitt von weit über 60 Jah-
ren, das Angebot an und wurden
intensiv von den beiden Lehrgangs-
leitern geschult, um den Umgang
mit dem elektronischen Spielbe-
richt zu erlernen. Der Erfolg des
Lehrgangs zeigte sich anschließend
auch an vereinzelten Anfragen, ob
man bei der privaten Anschaffung
der bisher wenig geliebten Compu-
ter ebenfalls behilflich sein könnte.
Bernhard Slawinski
Gespannt verfolgten die Kurs-Teilnehmer die Ausführungen der Referenten.
ihres Kameraden Bruno Natterer
von der Schiedsrichter-Gruppe
Lichtenfels.
Das Mädchen kam mit einer „Spina
bifida“, einem sogenannten „offe-
nen Rücken“ zur Welt. Diese
schwere Erkrankung und das damit
verbundene Schicksal haben viele
Schiedsrichter betroffen und nach-
denklich gemacht. Da die Pflege
des Kindes neben dem enormen
Kraftaufwand der Eltern erhebli-
che Kosten durch besondere Hilfs-
mittel verursacht, war es ange-
bracht, Zusammenhalt zu zeigen
und finanzielle Hilfe zu leisten.
Dietfried Fösel
Zuschauern, Beobachtern und Offi-
ziellen. Am Nachmittag stand im
Vorfeld der Abnahme des Fitness-
tests ein abwechslungsreiches
koordinatives Training auf dem Pro-
gramm.
Die Lehrgangsleitung, bestehend
aus den Lehrwarten der Fußball-
Kreise, Christian Meisel (Jena) und
Rick Jakob (Gera), zeigte sich
zufrieden mit den gezeigten Leis-
tungen der Teilnehmer und der
Bewältigung des anspruchsvollen
Lehrgangsprogramms.
Rick Jakob
Christian Meisel