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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 3 / 2 0 1 2
Das Abschluss-Plakat der ersten Aktion mit den Namen aller
Sieger.
DFB-Aktion
Die „Danke, Schiri!“-Bilanz
Noch nie hat eine DFB-Aktion an der Basis für soviel Furore gesorgt wie „Danke, Schiri!“. Darüber
waren sich die Öffentlichkeits-Mitarbeiter der Schiedsrichter-Ausschüsse einig, als sie sich zu
einer Nachbetrachtung im DFB-Haus trafen. David Bittner berichtet.
D
ie Aktion sei noch besser
gelaufen als man es gehofft
hatte – sowohl was die Teilnehmer-
zahl als auch das Feedback zu
Danke, Schiri!“ betrifft: „Rund
1.000
Bewerbungen waren bei uns
eingegangen, aus denen wurden
schließlich die 62 Sieger ausge-
wählt“, blickte Constanze Adami,
Sponsoring-Managerin beim DFB,
zurück. Die hohe Teilnehmerzahl
zeige, dass die breite Kommunika-
tion im Vorfeld – über die offiziel-
len Verbandsorgane, Stadionzei-
tungen, Dekra-Hefte und Plakate –
gefruchtet habe. Bei den so
genannten „Ömis“, den Öffentlich-
keits-Mitarbeitern der Schiedsrich-
ter-Ausschüsse, bedankte sich
Adami für die breite Bewerbung in
den einzelnen Landesverbänden.
Da „Danke, Schiri!“ zum Tätigkeits-
bereich eben dieser „Ömis“ zählt,
war die Nachbetrachtung des Wett-
bewerbs auch Schwerpunkt bei
deren Tagung in Frankfurt am
Main. Was ist gut gelaufen? Wie
kann der Ablauf optimiert werden?
Jeder, der von der Abschluss-Ver-
anstaltung in Hannover nach
Hause kam, war begeistert“, lautete
das Feedback aus allen Verbän-
den.
Wolfgang Mierswa, Leiter der AG
Schiedsrichter-Gewinnung und
-
Erhaltung berichtete von vielen
Briefen, die er von Teilnehmern
erhalten habe – und die sich für
die tolle Schluss-Veranstaltung in
Hannover (siehe Schiedsrichter-
Zeitung 1/2012) bedankt hätten.
Jeder der 62 Sieger fühlte sich
absolut wertgeschätzt. Das ist das,
was besonders gut bei allen
ankam“, sagte Mierswa. Er hatte
die Bewerbungen, die zentral über
den DFB eingingen, gesammelt,
sortiert und dann an die Landes-
verbände weitergegeben. „Ein
Schiedsrichter hatte mir sogar
nachts um 2.00 Uhr die Auflistung
seiner 1.000 geleiteten Spiele per
Fax geschickt“, berichtete Mierswa
von einer fast schlaflosen Nacht,
die ihm der Wettbewerb bescherte.
Erst im Nachhinein ist uns
bewusst geworden, welch großen
Beitrag die Aktion zur Gewinnung
und Erhaltung von Schiedsrichtern
leistet“, konstatiert Lutz Wagner, in
der DFB-Schiedsrichter-Kommis-
sion auch für die Basisarbeit ver-
antwortlich. „Denn so positiv wie
alle Beteiligten davon erzählt
haben, ist das allerbeste Werbung
für die Schiedsrichterei – ein
Schneeball-System, das wirkungs-
voller ist als jede Plakat-Kampag-
ne.“
Kein Wunder also, dass von Seiten
der „Ömis“ der Wunsch besteht,
die Aktion zu wiederholen. Auch
wenn es in manchen Verbänden
anfangs zu leichten Startschwie-
rigkeiten gekommen war – wie zum
Beispiel in Schleswig-Holstein. „Bei
uns musste zunächst noch etwas
Überzeugungsarbeit bei den
Schnittstellen innerhalb des Ver-
bandes geleistet werden, so dass
es ein wenig dauerte, bis wir star-
ten konnten. Letztendlich hat aber
doch alles geklappt, und wir konn-
ten unseren Gewinnern beim DFB-
Pokalspiel zwischen Holstein Kiel
und dem MSV Duisburg einen tollen
Rahmen für die Ehrung auf Landes-
ebene bieten“, berichtete „Ömi“
Jan Kohlmann.
Optimiert werden soll bei künftigen
Neuauflagen der Meldemodus wäh-
rend der Bewerbungsphase, stellte
eine während der Tagung eigens
eingerichtete Arbeitsgruppe fest.
Während die ersten Verbände
bereits ihre Sieger geehrt hatten,
hatte der Wettbewerb in anderen
Verbänden noch gar nicht recht
begonnen. „Wichtig ist auch, dass
Vorschläge für die einzelnen Kate-
gorien auf einem einheitlichen Weg
erfolgen – also zum Beispiel nur
über die Landesverbände“, berich-
tete Gruppensprecher Walter
Moritz. So sollen die Kreise und
Bezirke noch mehr bei der Findung
der Gewinner einbezogen werden
und diese nach Möglichkeit auch
auf Kreisebene auszeichnen. „Die
Dekra ist als Sponsor der Aktion
dabei zu vielem bereit, wenn es
zum Beispiel darum geht, lokale
oder verbandsinterne Ehrungs-Ver-
anstaltungen zu organisieren“,
ergänzte Wolfgang Mierswa.
Das größte Fragezeichen steht der-
zeit hinter dem Zeitpunkt für die
Neuauflage von „Danke, Schiri!“.
Der sinnvolle Hinweis von Lutz
Wagner („Der Wettbewerb muss
etwas Besonderes bleiben“) deutet
eher auf einen zweijährigen Turnus
hin. Damit würden sich auch finan-
zieller und organisatorischer Auf-
wand eher überblicken lassen als
bei einer jährlichen Durchführung.