Regel-Test Antworten
So werden die auf Seite 16 beschriebenen Situationen richtig gelöst.
Zwei aus einer Mannschaft
Situation 1
Der Schiedsrichter soll einem auf
der Trage liegenden Spieler keine
Signalkarte zeigen. Er hat den
Spielführer anzusprechen, diesem
die Verwarnung mitzuteilen und
dabei deutlich zu machen, dass
diese für den verletzten Spieler
zählt. Spielfortsetzung bleibt der
direkte Freistoß.
Situation 2
Ja, der Schiedsrichter muss das
Spiel unterbrechen, da der Ball
nicht korrekt ins Spiel gebracht
wurde. Der Ball hätte bei der Aus-
führung aus dem Strafraum heraus
Richtung Spielfeld gespielt werden
müssen. Er ist erst im Spiel, wenn
er den Strafraum zum Spielfeld hin
verlassen hat.
Situation 3
Die Anerkennung des Tores war
korrekt, allerdings hätte der
Schiedsrichter den Spieler nicht
verwarnen dürfen, da er sich durch
die Regelübertretung keinen Vor-
teil verschafft hatte beziehungs-
weise die Spielwiederaufnahme,
also der Freistoß, nicht wiederholt
werden musste.
Situation 4
Nein, da der Schiedsrichter nicht
erkennen konnte, ob das Tor regel-
gerecht erzielt wurde, kann es
auch nicht anerkannt werden. Das
Spiel wird, sobald sich der Schieds-
richter dazu in der Lage sieht, mit
einem Schiedsrichter-Ball an der
Stelle fortgesetzt, wo er den Ball
zuletzt wahrgenommen hat.
Situation 5
Der Schiedsrichter-Assistent
greift nicht ein, da es erlaubt ist,
den Ball innerhalb des Viertelkrei-
ses zu spielen, nachdem ein ande-
rer Spieler den Ball korrekt ins
Spiel gebracht hat. Der Viertel-
kreis begrenzt lediglich die Plat-
zierung des Balles vor der Aus-
führung.
Situation 6
Der Schiedsrichter lässt das Spiel
weiterlaufen, da der Ball mit der
Bodenberührung im Spiel ist. Nun
darf der Spieler den Ball beliebig
oft spielen.
Situation 7
Wiederholung des Strafstoßes. Da
der Strafstoß als nicht ausgeführt
gilt, weil der Ball noch nicht freige-
geben war, kann natürlich auch die
Vorteil-Bestimmung nicht ange-
wandt werden.
Situation 8
Das Spiel wird mit einem Eckstoß
fortgesetzt. Aus einem Vorteil
kann unmittelbar kein Nachteil
entstehen. Hier ist es nicht rele-
vant, ob es sich um einen direkten
oder indirekten Freistoß handelt.
Es gibt in jedem Fall Eckstoß.
Situation 9
Ja, der Strafstoß darf von einem
Mitspieler ausgeführt werden,
nachdem der Schiedsrichter darü-
ber informiert wurde.
Situation 10
Der Schiedsrichter veranlasst die
Reduzierung der Mannschaft B um
einen Spieler, wobei der Spielfüh-
rer ihm den Spieler, der nicht teil-
nehmen wird, mit Namen und
Nummer nennt. Entscheidend ist,
dass eine numerische Gleichheit
vor Beginn des Elfmeterschießens
besteht. Wenn sich während des
Elfmeterschießens die Zahl der
Spieler verändert, hat dies keine
Auswirkung, zieht also keine
Angleichung nach sich.
Situation 11
Der Schiedsrichter muss das Spiel
unterbrechen. Der Mannschafts-
führer ist mittels Roter Karte aus-
zuschließen, er muss den Innen-
raum verlassen, und das Spiel wird
mit einem indirekten Freistoß fort-
gesetzt, wo sich der Spielführer
bei der Unterbrechung befand.
Situation 12
Das Tor ist anzuerkennen, der
Spieler darf auf dem Spielfeld blei-
ben und muss nicht verwarnt wer-
den. Es handelt sich nicht um
einen Spielertausch im herkömm-
lichen Sinne und auch nicht um ein
unerlaubtes Betreten des Spielfel-
des. Es wurde lediglich die Mel-
dung vor Spielbeginn an den
Schiedsrichter unterlassen. Über
diesen Vorfall verfasst der
Schiedsrichter allerdings eine Mel-
dung im Spielbericht.
Situation 13
Ja, das Verhalten der Abwehrspie-
ler dient ganz offensichtlich dazu,
Zeit zu schinden, um den knappen
Vorsprung über die Zeit zu retten.
Der Schiedsrichter hat immer die
Möglichkeit, diese vergeudete
Spielzeit nachspielen zu lassen.
Situation 14
Da es sich um zwei Feldspieler der
gleichen Mannschaft handelt, darf
die Behandlung auf dem Spielfeld
erfolgen. Diese beiden Spieler
müssen das Spielfeld nicht verlas-
sen, und das Spiel wird mit einem
Schiedsrichter-Ball dort fortge-
setzt, wo sich der Ball zum Zeit-
punkt der Spielunterbrechung
befunden hat.
Situation 15
Der Spieler ist zu verwarnen, da
diese Art des Torjubels nach dem
Regelwerk als Unsportlichkeit zu
werten ist.
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