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FUSSBALL UND HOMOSEXUALITÄT
weil es schwerfällt, darüber zu reden, weil es
tabuisiert wird, weil Homosexualität nach wie vor
mit vielen Vorurteilen und Vorbehalten behaftet
ist und weil sehr viel Unwissenheit, Informations-
bedarf und Ängste bestehen.
Die vorliegende Broschüre möchte dazu anregen,
sich mit dem Thema sexuelle Identität unaufge-
regt und „entschleunigt“ auseinanderzusetzen.
Sie soll kein „Präsentierteller“ für das erste
Outing eines Bundesligaspielers sein, sondern will
vielmehr thematisieren, aufklären und versachli-
chen. Sie soll dabei unterstützen, angemessene
Wege zu gehen, Menschen mit allen ihren Facetten
im Fußball willkommen zu heißen. Und eines sei an
dieser Stelle bereits erwähnt: Diese Broschüre hält
kein fertiges Rezept parat, wie ein Coming-out
idealtypisch ablaufen sollte. Denn ein solches
Rezept gibt es nicht, da jeder Mensch und seine
Situation einzigartig ist. Die Broschüre gibt
vielmehr praktische Tipps, wenn gehandelt werden
soll, ohne genau zu wissen, wie begonnen werden
kann. Sie möchte helfen, Diskriminierung entge-
genzuwirken, da diese häufig ein Ergebnis von
Unkenntnis ist. Im Idealfall unterstützt sie dabei,
ein Klima im Fußball zu schaffen, in dem homose-
xuelle Menschen keine negativen Reaktionen oder
Maßnahmen fürchten müssen, sollten sie offen mit
ihrer sexuellen Identität umgehen wollen.
Die Inhalte dieser Broschüre wurden unter
Mitarbeit zahlreicher Personen aus den Bereichen
Fußball, Wissenschaft, Medien und Diversity
erstellt. Sie sollen die wichtigsten Begriffe
erläutern sowie Missverständnisse und Miss-
interpretationen auflösen und diesen entgegen-
wirken. Verbänden, Vereinen sowie Aktiven soll
gleichermaßen eine Hilfestellung geboten werden,
wenn es um das Thema „sexuelle Identität im
Fußball“ geht. Es werden Ideen entwickelt, was im
Einzelfall getan werden kann, wie „Vielfalt“ im
Verband, Verein oder Team gelebt werden kann
und welche möglichen Netzwerke – auch zu
Partnerorganisationen außerhalb des Fußballs –
geknüpft werden können.