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FUSSBALL UND HOMOSEXUALITÄT
Mediale Begleitung im Printbereich
Auch im Bereich der schreibenden Medien (Print
und online) sollte im Idealfall eine proaktive
Pressearbeit erfolgen. Generell ist die Form eines
Interviews zu empfehlen, da durch die vor Veröf-
fentlichung erfolgende Autorisierung durch den
Spieler und seine Berater die Inhalte und Aussa-
gen „kontrolliert“ werden könnten. So könnte in
Abstimmung mit der TV-Dokumentation ein
ausführliches und vorher sorgfältig autorisiertes
Print-Interview platziert werden. Für dieses
Interview sollte idealerweise ein Journalist
beziehungsweise eine Journalistenrunde unter-
schiedlicher, überregionaler Zeitungs- und
Onlineformate gewählt werden, die sich bereits
seit längerem mit dieser Thematik beschäftigt und
sich gut damit auskennt.
Pressekonferenz
Im 2011 ausgestrahlten NDR-Tatort „Mord in der
ersten Liga“ wählt ein homosexueller Spieler eine
offizielle Pressekonferenz für sein Coming-out.
Dies ist sicherlich eine Möglichkeit, allerdings
sollte der Spieler im Vorgespräch darauf hingewie-
sen werden, dass eine solche Pressekonferenz
eine extreme mentale Anspannung mit sich bringt
und die Möglichkeit von „unbequemen“, sehr
persönlichen Fragen besteht. Sollte sich der
Spieler diesen Schritt trotzdem zutrauen, so ist
eine gut vorbereitete Pressekonferenz, bestenfalls
mit einem einleitenden und ausführlichen State-
ment des Protagonisten, ein geeignetes Mittel, um
alle Medien gleichermaßen und direkt mit Informa-
tionen zu versorgen.