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EM-ANALYSE 2013
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2013
SPIELERINNEN
1
Komplette” fußballerische Qualitäten
der Top-Spielerinnen – perfekte
(
Positions-)Techniken und Dynamik
5
Die Torhüterinnen agierten bei dieser
EM im Durchschnitt auf einem hohen
Niveau
4
Keine klaren Team-Leaderinnen auszu-
machen. Es dominiert die mannschaft-
liche Geschlossenheit
3
Torschüsse aus weiter Distanz waren
überwiegend uneffektiv - hier gilt es
nachzubessern
2
Auch unter Gegnerdruck haben die Top-
Spielerinnen Lösungen für fast jede
Situation parat
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Ausblick
Das kompakte Defensivverhalten fast aller EM-Teams stell-
te die meisten Mannschaften vor schwer zu überwindende
Aufgaben. Um diese Abwehrverbünde zu ‘knacken’,
braucht man Spielerinnen auf einem hohen technischen
Niveau. Positivbeispiele waren hier neben Europameister
Deutschland die Teams aus Frankreich, Schweden und Spa-
nien.
Um den zukünftigen Anforderungen im Topbereich ge-
wachsen zu sein, bleibt ein vorrangiges Ziel, Spielerinnen
auszubilden, die auch unter Druck und in hohem Spieltem-
po technisch perfekt handeln können.
Gerade aufgrund dieser Erkenntnis, die ja bereits nach der
WM 2011 gewonnen wurde, hat der DFB seine Ausbildungs-
konzepte entsprechend angepasst und ausgerichtet: Um
den Toptalenten noch bessere Entwicklungschancen zu
bieten, werden z. B. ab 2014 an den 366 DFB-Stützpunkten
neue Honorartrainer eingestellt, zu deren Aufgaben im Be-
sonderen die Sichtung und Förderung der besten weibli-
chen Talente in ihrer Region gehört. Vor allem das Training
und Spiel mit gleichaltrigen Jungen bringt diese Toptalen-
te durch hohe Anforderungen an Technik und Schnelligkeit
entscheidend weiter, da sie in allen Bereichen mit höheren
dynamischen Anforderungen konfrontiert werden.
Dass die deutsche Talentförderung auf dem richtigen Weg
war und ist, belegt die Tatsache, dass unsere Frauen-Natio-
nalmannschaft den Ausfall von fünf bis sechs Stammspie-
lerinnen verkraften konnte, da genügend junge Spielerin-
nen im erweiterten Kader waren, die auf diesem internatio-
nalen Niveau nicht nur mithalten, sondern auch Akzente
setzen konnten.
Bei dieser Europameisterschaft waren zum einen die Nationen erfolgreich, die schon eine lange
Tradition in der Förderung von Mädchen- und Frauenfußball vorweisen können, und zum anderen
die Länder, die in den letzten Jahren den Mädchen- und Frauenfußball strukturell und inhaltlich
systematisch gefördert haben. Keine der angetretenen Mannschaften konnte jedoch ihr Potenzi-
al in allen ausgetragenen Partien abrufen. Die deutsche Mannschaft wurde Europameister, weil
sie zu den richtigen Zeitpunkten gut vorbereitete spielentscheidende Lösungen parat hatte.“
JÖRG DANIEL