EM-ANALYSE 2013
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2013
DEUTSCHLAND
MITTELFELDPRESSING IM 4-4-2
Eine ‘eigene’ Spielkultur entwickeln
Letztlich schafft ein Spielsystem nur die Basisstruktur für
konkrete spielstrategische Pläne, Abläufe und Aktionen
auf Basis einer maßgeschneiderten Spielkonzeption.
Dynamik, Präzision, ballorientiertes Spiel, effektive
Raumaufteilung, feste Automatismen bei gleichzeitiger
Flexibilität, funktionierendes Teamwork kombiniert mit
der nötigen Individualität sind dabei verbindliche Qua-
litätsmerkmale und Schlüsselanforderungen im interna-
tionalen Frauenfußball und müssen in jedes Spielkonzept
einfließen.
Darüber hinaus muss jede Fußball-Nation eine ureigene,
originäre Spielkultur aufbauen. Diese Spielkultur verknüpft
dabei die „typischen” Qualitäten und Traditionen einer
Fußball-Nation einschließlich unverwechselbarer fußballe-
rischer Stärken/Mentalitäten der Spielerinnen mit einer
zukunftsorientierten Spielidee.
Und diese Spielkonzeption ist dann mit aller Konsequenz
beim perspektivischen Aufbau sowie in der direkten Tur-
niervorbereitung anzusteuern. Europameister Deutsch-
land gelang dies eindrucksvoll, da das Team den Leitge-
danken des Mittelfeldpressings über den gesamten Tur-
nierverlauf konsequent verfolgte. Frankreich beispielswei-
se agierte sehr variabel und stellte im Vorrundenspiel
gegen Spanien das Spielsystem auf 4-3-3 um.
KOMPAKT IN ALLEN
MANNSCHAFTSTEILEN
In der Defensive stellte
Deutschland das 4-2-3-1 auf
ein 4-4-2 um.
Viererkette auf der hinters-
ten Linie
Gleichmäßige und symmetri-
sche Verteilung der Spiele-
rinnen
Kompakter Team-Verband
durch die beiden Vierer-
Ketten
Die Aktionsräume des Geg-
ners lassen sich effektiv zu-
stellen und verengen
Klar definierte Positionsauf-
gaben in Defensive und
Offensive
EM-TRENDS – SPIELSYSTEME UND SPIELMERKMALE