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| DFB von A-Z
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1984
an, zunächst fast unbemerkt mit dem Kabelpilot-
projekt in Ludwigshafen, immer mehr die Privatsender
ins Rampenlicht schoben, explodierten die Preise. 1988
gingen die Rechte für 40 Millionen Mark an RTL. Vier
Jahre später war dann Sat.1 auf Bundesliga-Sendung –
exklusiv und für 140 Millionen Mark. Die ARD war damit
für etliche Jahre aus dem Rennen. Mit „ran“ und der
lockeren Präsentation des Millionenspiels Bundesliga
zeigte Sat.1 neue Wege auf, die generell in eine buntere
Darstellung mündeten.
Die ARD blieb freilich nicht lange außen vor, ist seit
2003 –
erst mit Premiere, dann mit Arena, zwischen-
zeitlich erneut mit Premiere und nunmehr mit Sky –
wieder als Erstverwerter der Bundesliga am Ball. Der
am 28. November 2008 von der Mitgliederversammlung
des Ligaverbandes genehmigte Vertrag mit den Rech-
te-Inhabern Premiere (jetzt Sky), ARD, Telekom, ZDF
und DSF bringt den Klubs der Bundesliga und der
2.
Bundesliga für die vier Spielzeiten von 2009 bis 2013
durchschnittlich 412 Millionen Euro.
Inzwischen gelang der DFL mit dem Abschluss des
neuen Fernsehvertrages von 2013 bis 2017 ein viel
beachteter Coup: 628 Millionen Euro zahlen die Sender
jährlich, um die Bundesliga und die 2. Bundesliga zu
übertragen.
Zusammen mit dem ZDF ist und bleibt die ARD
TV-Partner des DFB bei den Länderspielen. Bei den
Begegnungen um den DFB-Pokal der Männer ist seit der
Saison 2012/2013 eine Änderung eingetreten: Die ARD
hat sich die Free-TV-Rechte exklusiv sichern können.
Sky sendet den DFB-Pokal im Bezahlfernsehen, wobei
der Pay-TV-Sender parallel zum bewährten Angebot in
der ARD alle 63 Pokalspiele live und in der Konferenz
überträgt. Geändert hat sich zudem die Übertragung
der Qualifikationsspiele zur EM 2016 und WM 2018 mit
der Vergabe dieser europäischen Begegnungen an RTL
durch die UEFA. Dem war vorausgegangen, dass auch
der DFB die TV-Rechte an den Spielen der EM- und
WM-Qualifikation zentral an die UEFA abgegeben hat.
Im Miteinander von Fußball und Fernsehen ist ein
Ende der Entwicklung nicht abzusehen. Als erstklassi-
ges Medienereignis und unschlagbarer Quotenbringer
gibt es zumindest im Sport keine Alternative zum Fuß-
ball in der deutschen Fernsehlandschaft.
Dies zeigte sich auch bei der Frauen-WM 2011 mit
geradezu sensationellen Einschaltquoten. So verfolgten
15,34
Millionen Zuschauer (Marktanteil 46,6 Prozent)
das Endspiel zwischen Japan und den USA in Frankfurt
am Main. Und die Begegnung im Viertelfinale zwischen
Deutschland und Japan war am 9. Juli 2011 mit 17,01 Mil-
lionen Zuschauern und 59,2 Prozent Marktanteil im ZDF
die meistgesehene Sendung des Jahres im deutschen
Fernsehen überhaupt.
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Interview mit einem
Nationalspieler: André
Schürrle stellt sich
den Fragen der Jour-
nalisten.