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| DFB von A-Z
Am 30. September 2000 war es so weit: Auf
dem außerordentlichen DFB-Bundestag in Mainz wur-
den die 36 Profiklubs in die von ihnen seit vielen Jahren
geforderte Selbstständigkeit entlassen. Der DFB über-
ließ dem am 18. Dezember 2000 gegründeten Ligaver-
band die Nutzung seiner beiden Lizenzligen, deren
36
Klubs nunmehr ordentliche Mitglieder im Ligaver-
band sind.
Seit der Saison 2001/2002 ist es unter anderem die
Aufgabe des Ligaverbandes, die Spiele in den beiden
Lizenzligen nach den internationalen Fußballregeln aus-
zutragen, den Deutschen Meister, die Auf- und Abstei-
ger sowie die Teilnehmer an den internationalen Wett-
bewerben zu ermitteln. Geführt wird der Ligaverband
vom Vorstand, der – gewählt für drei Jahre – derzeit aus
dem Ligapräsidenten, zwei Vizepräsidenten und sechs
weiteren Mitgliedern besteht.
Erster Ligapräsident war Werner Hackmann. Nach
dessen Tod mit nur 59 Jahren am 28. Januar 2007 stand
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
DEUTSCHE FUSSBALL LIGA/
LIGAVERBAND
Der Ligaverband ist der Zusammenschluss der
36
lizenzierten Vereine und Kapitalgesellschaf-
ten der Bundesliga und 2. Bundesliga, die bis zum
28.
April 2001 dem deutschen fussball-bund als
ausserordentliche Mitglieder unmittelbar ange-
hörten. Er führt den offiziellen Namen „Die Liga –
Fussballverband e.V.“, hat seinen Sitz in Frank-
furt am Main. und er ist ordentliches Mitglied
des DFB mit allen Rechten und Pflichten inklu-
sive der Regelungen im mit dem DFB abgeschlosse-
nen Grundlagenvertrag.
der damalige Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser zu­
nächst kommissarisch an der Spitze des Ligaverbandes,
ehe die Generalversammlung am 6. und 7. August 2007
in Berlin Dr. Reinhard Rauball zum neuen Ligapräsiden-
ten wählte.
Um seine in einer Satzung festgelegten Aufgaben
zu erfüllen, hat der Ligaverband die DFL (Deutsche Fuß-
ball Liga GmbH) gegründet und ihr sein operatives
Geschäft übertragen. Seit ihrer Gründungsversammlung
am 19. Dezember 2000 in Frankfurt am Main sieht sich
die DFL in erster Linie als Dienstleister und Organisator
des Profifußballs. Zu den wichtigsten Aufgaben der DFL
gehören neben der Durchführung des Spielbetriebs die
Lizenzierung der 36 Profiklubs und der nicht minder
wichtige Geschäftsbereich der Vermarktung sowie die
Weiterentwicklung der Marke Bundesliga, wozu auch die
ständige Entwicklung und Vermarktung von eigenen
Produkten gehört.
Über ihre im September 2008 gegründete 100-pro-
zentige Tochterfirma DFL Sports Enterprises zeichnet
die DFL vor allem für die Rechtevermarktung der Spiele
der Lizenzligen für TV-, Hörfunk- und Internetübertra-
gungen im In- und Ausland verantwortlich. Mit der Ver-
gabe der neuen Übertragungsrechte erlöst der Ligaver-
band in den vier Spielzeiten von 2013/2014 bis 2016/2017
rund 2,5 Milliarden Euro aus der Vermarktung der
Inlandsrechte. Die dabei erzielten rund 628 Millionen
Euro pro Jahr bedeuten eine Steigerung von 52 Prozent
im Vergleich zu den bis zum Ende der Saison 2012/2013
erlösten 412 Millionen Euro jährlich. Die internationalen
Einnahmen hinzugerechnet, erlöst der deutsche Profi-
fußball künftig sogar rund 700 Millionen Euro. Damit ist
die Bundesliga eine der umsatzstärksten Fußball-Spiel-
klassen der Welt.
Voraussetzung für eine effektive Vermarktung ist
die Organisation eines reibungslosen Spielbetriebs und
die Durchführung eines ausgewogenen und spannenden
Wettbewerbs, wobei die DFL für die Ansetzung aller 612
Punktspiele in der Bundesliga und 2. Bundesliga zustän-
dig ist. Das Schiedsrichterwesen, die Sportgerichtsbar-
keit und die Durchführung des DFB-Pokal-Wettbewerbs
verbleiben in der Zuständigkeit des DFB.