36
| DFB von A-Z
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
Die „Fohlenelf“ aus Gladbach dagegen galoppierte
ein Jahrzehnt lang voller Schwung an der Spitze der
Bundesliga. Günter Netzers lange Pässe fanden immer
einen Abnehmer, Spieler wie Allan Simonsen oder Jupp
Heynckes stürmten sich in die Herzen aller Fußball-Fans.
Doch unter dem Diktat der wirtschaftlichen Fakten hatte
Borussia keine Chance, sich auf Dauer oben zu halten.
1977
gewann sie ihren letzten Titel, danach erwuchsen
den Bayern andere Herausforderer.
So konnten Borussia Dortmund (fünfmal), Werder
Bremen (viermal), der Hamburger SV und der VfB Stutt-
gart (je dreimal) die Meisterschale in Händen halten.
Nicht zu verschweigen die beiden Triumphe des 1. FC
Kaiserslautern, der alle Zementierungs-Theoretiker in
Argumentationsnot brachte. 1990/1991 ging der FCK als
Abstiegskandidat ins Rennen und schaffte unter Kalli
Feldkamp ein kleines Wunder, 1998 als Aufsteiger unter
Otto Rehhagel ein großes – das größte der Bundesliga-
Historie.
Auch dieMeisterschaft des VfLWolfsburg 2009 hatte
etwas Magisches – die Magie von Felix Magath führte
erstmals einen Neunten der Hinrunde auf den Gipfel.
Auf andere Weise gelang es Jürgen Klopp in Dort-
mund, einen Antipoden zu den Bayern aufzubauen.
Unter ihrem charismatischen Trainer, der die Lust auf
Fußball vorlebt, spielten die Borussen einen faszinie
renden Angriffsfußball, der mit zwei Meister-Titeln und
dem Einzug ins Champions-League-Finale belohnt
wurde. Dass dort ausgerechnet die Bayern warteten,
war die Krönung des Jubiläums-Jahres der Bundesliga.
Nach 50 Jahren hat sie sowohl sportlich als auch
wirtschaftlich den Gipfelpunkt erklommen, den zu halten
der Ansporn für die nächsten 50 Jahre sein muss. Es
wird nicht immer gelingen, das lehrt das Leben im All-
gemeinen und der Fußball im Besonderen. Denn der Ball
wird rund bleiben, auch in der Bundesliga.
❙❙
2004
holte Werder
Bremen mit Ailton den
letzten von bislang
vier deutschen Meis-
tertiteln.