Wachstumshormonen und EPO-Nachfolgeprodukten.
Für den weitaus größeren Anteil der Substanzen auf
der Dopingliste bleibt Urin jedoch das beste Nachweis
medium.
Hauptamtlicher Anti-Doping-Beauftragter des DFB
ist Justiziar Dr. Stefan Schmidt. Kontrolliert wird in der
Bundesliga, der 2. Bundesliga und 3. Liga, der Frauen-
Bundesliga und den Junioren-Bundesligen sowie im
DFB-Pokal. Auch in der seit der Saison 2012/2013 fünf
Staffeln umfassenden Regionalliga führt der DFB wei-
terhin die Dopingkontrollen durch. Seit der Spielzeit
2009/2010
setzt der DFB das sogenannte Chaperon-
System ein, wonach zwei unabhängige Begleitpersonen –
Schiedsrichter unterer Spielklassen – pro Partie als
Eskorte der für die Dopingkontrolle vorgesehenen Spie-
ler fungieren.
Kritiker der wachsenden Zahl an Kontrollen argu-
mentieren, dass das gesamte Verfahren kaum zu recht-
fertigen sei, nicht nur mit Blick auf Kosten von rund
753.000
Euro jährlich. Nationalmannschaftsarzt Tim
Meyer widerspricht dieser Sichtweise: „Wir tun gut
daran, die Gefahr nicht herunterzuspielen. Beim Fußball
geht es um sehr viel Geld, das macht den Betrug attrak-
tiv. Einzelne Komponenten der körperlichen Leistung
❙❙
Unumgänglich: Auch
der gemeinsame Jubel
kann den Gang zur
Dopingkontrolle nicht
verhindern.
werden durch Doping gesteigert, das hat durchaus auch
für den Fußball seine Gültigkeit. Unsere Tests müssen
nicht durch den Prozentsatz der positiven Proben legi-
timiert werden. Schließlich haben Dopingtests auch ein
Potenzial der Abschreckung.“
Die Anti-Doping-Richtlinien des DFB, die als Down-
load auf
zur Verfügung stehen, regeln exakt,
dass der Spieler nicht nur im Fall eines positiven Test
ergebnisses gegen die Vorschriften verstößt, sondern
auch bei einem „Fernbleiben von der Probenentnahme
ohne zwingenden Grund oder einer anderweitigen
Umgehung der Probenentnahme“. Auch die Manipula-
tion einer Doping-Kontrolle und der Handel mit verbo-
tenen Substanzen oder die Anwendung verbotener
Methoden werden als Verstoß gewertet und sanktioniert.
Dr. Rainer Koch sagt zur Bilanz der Dopingtests:
„
Trotz immer häufiger durchgeführter Kontrollen, gerade
auch in den Trainingsphasen, und einer ebenfalls erhöh-
ten Überprüfungsanzahl bei den Spielen gibt es keine
Zunahme an positiven Befunden. Deshalb lehnen wir
uns aber nicht in Selbstzufriedenheit zurück, sondern
setzen unser Engagement unvermindert fort. Schon
ein einziger Dopingfall im Fußball ist ein Fall zu viel.“