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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 6 / 2 0 1 2
Schmuck am Finger
So werden die auf Seite 15 beschriebenen
Situationen richtig gelöst.
Situation 1
Der Assistent informiert den
Schiedsrichter. Es gibt Schieds-
richter-Ball, und die Verwarnung
wird zurückgenommen. Die
Befugnis, einem Spieler das
Betreten des Spielfelds zu gestat-
ten, hat nur der Schiedsrichter. In
diesem Fall hat der Assistent ein-
deutig seine Kompetenzen über-
schritten. Der Spieler handelt in
der nachvollziehbaren Annahme,
das Spiel mit Erlaubnis betreten
zu haben, nicht unsportlich.
Situation 2
Feldverweis und direkter Freistoß
dort, wo getroffen werden sollte.
Auch wenn vor dem Spiel genau kontrolliert wurde, versuchen
Spieler immer wieder, sich später noch mit Glücksbringern zu
schmücken. Auch das muss unterbunden werden.
Auch beim Spucken ist der Ver-
such strafbar.
Situation 3
Nein. Der Spieler darf erst wieder
auf das Spielfeld zurückkehren,
Regel-Test Antworten
nachdem das Spiel wieder aufge-
nommen wurde. Das heißt: nach
der Ausführung des Strafstoßes,
und auch dann nur nach Zustim-
mung des Schiedsrichters.
Situation 4
Um den Ball zu holen, hat der Tor-
wart das Spiel erlaubt verlassen.
Obwohl der Torwart noch nicht
auf dem Spielfeld war, bestand
für den Schiedsrichter keine Ver-
anlassung, gegen die Ausführung
des Abstoßes einzuschreiten. Das
Risiko der schnellen Ausführung
des Abstoßes lag bei der Mann-
schaft. Das Spiel ist daher mit
Eckstoß fortzusetzen.
Situation 5
Schiedsrichter-Ball auf der Tor-
raumlinie. Eine Wiederholung gibt
es nur bei der unmittelbaren
Strafstoß-Ausführung. Prallt der
Ball vom Posten zurück, platzt
dabei und bleibt dann im Torraum
liegen, ist die Wirkung des Straf-
stoßes erzielt, und es kann nur
noch die neutrale Fortsetzung
mit dem Schiedsrichter-Ball
geben.
Situation 6
Feldverweis und Schiedsrichter-
Ball. Die Regeländerung nach
dem WM-Finale 2006 (Kopfstoß
Zidane) ermöglicht – trotz erfolg-
ter Spielfortsetzung – die Persön-
liche Strafe. Eine Spielstrafe ist
jedoch ausgeschlossen, das Spiel
ist mit einem Schiedsrichter-Ball
fortzusetzen.
Situation 7
Indirekter Freistoß und Verwar-
nung. Es wird nur das unerlaubte
Betreten des Spielfelds bestraft.
Eine Meldung im Spielbericht mit
der Schilderung des Vorfalls ist
selbstverständlich.
Situation 8
Zunächst Rücknahme der fälsch-
lich gegebenen Gelb/Roten Karte,
anschließend Feldverweis. Der
Schiedsrichter-Assistent muss in
dieser Situation unbedingt die
Spielfortsetzung verhindern.
Situation 9
Feldverweis und direkter Freistoß
für den Angreifer. Ein Kontaktver-
gehen gegen den Gegner wird
immer am Ort des Kontakts
bestraft.
Situation 10
Er verwarnt den Spieler Nr. 6, da
dieser die Spielverzögerung ver-
ursacht.
Situation 11
Strafstoß und Feldverweis. Der
behandelte Torwart verstößt
gegen zwei Regel-Bestimmungen:
Er betritt ohne Zustimmung des
Schiedsrichters das Feld und
spielt danach zur Verhinderung
eines Tores den Ball absichtlich
mit der Hand. Da er noch zur
Mannschaft und zum Spiel gehört,
ist von zwei Vergehen das schwe-
rere, also das Handspiel zur Tor-
verhinderung, zu bestrafen.
Situation 12
Weiterspielen. Der Abstand wird
erst verkürzt, nachdem der Ball im
Spiel ist. Und dies ist nach der
Regel erlaubt.
Situation 13
Verwarnung, „Gelb/Rot“, indirekter
Freistoß. Achtung: Entgegen der
Auslegung in früheren Jahren
behält ein Auswechselspieler,
wenn dieser das Spielfeld ohne die
Zustimmung des Schiedsrichters
betreten hat, immer seinen Status.
Dies gilt auch bei einem nicht
gemeldeten Wechsel in der Halb-
zeitpause. Die Anzahl der Spieler
bleibt unverändert. Das heißt, der
vermeintlich ausgewechselte Spie-
ler darf wieder mitspielen.
Situation 14
Der Schiedsrichter wartet die
nächste Spielunterbrechung ab
und fordert dann den Spieler auf,
den Ring abzulegen. Der Spieler
muss beim ersten Mal nicht ver-
warnt werden.
Situation 15
Verwarnung für den Verteidiger
wegen unerlaubten Betretens des
Spielfelds und Wiederholung des
Strafstoßes. Wenn ein Spieler der
verteidigenden Mannschaft bei
der Strafstoß-Ausführung gegen
die Regel verstößt und kein Tor
erzielt wird, muss der Strafstoß
wiederholt werden.
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