Regel 11 –
Abseits
72
Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter
Definitionen
Bei der Anwendung von Regel 11 – Abseits gelten folgende Definitionen:
„
Der gegnerischen Torlinie näher“ heißt, dass der Spieler mit dem Kopf, dem
Rumpf oder den Füßen der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der
vorletzte Gegenspieler. Nicht maßgebend sind die Arme.
„
Ins Spiel eingreifen“ heißt, dass der Spieler einen Ball berührt oder spielt, der
zuletzt von einem Mitspieler berührt oder gespielt wurde.
„
Einen Gegner beeinflussen“ heißt, dass der Spieler einen Gegenspieler daran
hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er eindeutig die Sicht
des Gegners versperrt oder den Gegner angreift, um den Ball spielen zu können.
„
Aus seiner Position einen Vorteil ziehen“ heißt, dass der Spieler aus einer
Abseitsstellung einen Vorteil erlangt, indem er den Ball spielt,
der vom Pfosten, der Querlatte oder von einem gegnerischen Spieler zurück-
prallt oder zu ihm abgelenkt wird.
der aus einer absichtlichen Abwehrreaktion von einem gegnerischen Spieler
zurückprallt, abgelenkt oder zu ihm gespielt wird.
Ein Spieler zieht keinen unzulässigen Vorteil aus seiner Abseitsstellung, wenn er
den Ball von einem gegnerischen Spieler erhält, der den Ball absichtlich spielt,
sofern keine absichtliche Abwehraktion vorliegt.
Vergehen
Entscheidet der Schiedsrichter auf Abseits, wird die Partie mit einem indirekten
Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle fortgesetzt, an der sich der
Spieler zum Zeitpunkt des letzten Zuspiels seines Mitspielers befand.
Jeder verteidigende Spieler, der aus irgendeinem Grund ohne die Erlaubnis des
Schiedsrichters das Spielfeld verlässt, befindet sich bis zur nächsten Spiel-
unterbrechung mit Blick auf ein Abseits auf der eigenen Tor- oder Seitenlinie.
Verlässt der Spieler absichtlich das Spielfeld, wird er bei der nächsten Spiel-
unterbrechung verwarnt.
Verlässt ein Spieler, der sich im Abseits befindet, bewusst das Spielfeld, um dem
Schiedsrichter zu signalisieren, dass er nicht aktiv ins Spiel eingreift, gilt dies
nicht als Vergehen. Ist der Schiedsrichter jedoch der Ansicht, dass der Spieler
das Feld aus taktischen Gründen verlassen und durch die Rückkehr auf das
Spielfeld unfair einen Vorteil erlangt hat, verwarnt er den Spieler wegen un-
sportlichen Betragens. Der Spieler muss beim Schiedsrichter die Erlaubnis zum
Wiederbetreten des Spielfelds einholen.
Steht ein angreifender Spieler bei einem Treffer unbeteiligt zwischen den
Torpfosten im Tor, zählt der Treffer. Stört der angreifende Spieler jedoch einen
Gegner, gilt der Treffer nicht. Der fehlbare Spieler wird wegen unsportlichen
Betragens verwarnt und die Partie mit einem Schiedsrichter-Ball an der Stelle
fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand.