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EM-ANALYSE 2013
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2013
GRUNDINFORMATIONEN
Die beste Frauen-Europameisterschaft aller Zeiten“; „Alle Nationen haben sich weiterentwickelt
und spielen auf einem höheren Niveau als noch bei der WM 2011“. Solche und ähnliche Kommen-
tare hörte man vielerorts schon während und insbesondere nach dem EM-Turnier. Um solche Ein-
drücke und Schlussfolgerungen zu bestätigen oder fachlich einzuordnen, haben wir, wie schon bei
der WM vor zwei Jahren, auch bei diesem Großereignis des Frauenfußballs eine systematische
Spielbeobachtung mit anschließender Auswertung und Analyse durchgeführt.“
Deutschland Weiterentwicklungen. Und wo liegen diese
Veränderungen?
Wie ist das technische Können und wie der athletische
Zustand?
Gibt es eine allgemeine Tendenz in der Spielentwick-
lung?
Organisation der EM-Analyse 2013
Unter sportlicher Leitung von DFB-Trainer Jörg Daniel
und in enger Abstimmung mit der sportlichen Leitung der
Frauen-Nationalmannschaft analysierte der vierköpfige
Experten-Stab - neben Jörg Daniel Anouschka Bernhard,
Hans Danner und Michael Müller - alle 25 EM-Spiele live.
Als zusätzliche Informationsbasis für die ersten Detailana-
lysen am Folgetag eines EM-Spiels konnte das Team auf
Video-Aufzeichnungen zurückgreifen, die nach sowie
während der Europameisterschaft zur Detailauswertung
und Überprüfung genutzt wurden.
Für die Turnier-Auswertung wurde vorab ein einheitliches
Raster erstellt, um homogene Analyse-Schwerpunkte und
bereits vorstrukturierte Informationsrückläufe sicherzu-
stellen.
Detaillierte Spielbeobachtung
Alle Mannschaften sollten von unterschiedlichen Beob-
achtern begleitet werden. In der gemeinsamen Diskussion
und Analyse ergab sich dann der Konsens.
Aus jeder Spielbeobachtung resultieren markante Stärken
bzw. Schwächen einer Mannschaft. Diese müssen, um die
Charakteristik eines Teams herauszuarbeiten, wie ein-
gangs beschrieben, detailliert herausgefiltert werden:
Mannschaftsaufstellung, Grundkonzeption in Defensive
und Offensive, Umschaltverhalten, Ein- und Auswechse-
lungen, Standardsituationen. Die individuell gewonnenen
Erkenntnisse wurde im Anschluss in der Gruppe diskutiert.
Intensiver Auswertungsprozess
Jeder Auswertungsprozess begann schon im Stadion, in-
dem bei Spielunterbrechungen, Halbzeit und unmittelbar
nach dem Spiel erste Erkenntnisse stichpunktartig er-
fasst wurden. Im Anschluss erfolgte die Videoanalyse mit
dem Herausschneiden aussagekräftiger Szenen, danach
die Übertragung in den Analysebogen. Abschließend
dann die Präsentation und Diskussion innerhalb des
Analyseteams.
Spezielle Analyse-Schwerpunkte
INFO 2
Analyse-Raster für die EM 2013
INFO 3
2
Grundformationen und
Spielsysteme
Sonstige Auffälligkeiten:
Technik, Taktik, Kondition, Persönlichkeit,
Standardsituationen
Offensive:
1.
Spielaufbau
2.
Herausspielen von Toren
Defensive:
1.
Grundorganisation
2.
Verhalten nach Ballverlust
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JÖRG DANIEL
Analyse
Frauen-Europameisterschaft 2013