TRAININGSPHILOSOPHIE DEUTSCHLAND SPIELFORMEN 36 KOMMENTAR von Sven Bender UNBEWUSSTE LERNERFOLGE „Ich kannte diese Variante früher nicht und habe sie demnach auch nicht gespielt. Ich finde sie gut, weil sie sehr spielnah ist. Man muss gar nicht explizit darauf hinweisen: Das Suchen und Erkennen des Überzahlspielers, das Nachgehen und das Spiel über den Dritten werden unbewusst trainiert. Wir entwickeln so wieder Stürmer, die mit dem Rücken zum Tor agieren können. Die Spieler werden den Vorteil ganz schnell erkennen. Die Verteidiger hingegen lernen, dass sie sich nicht in jeden Zweikampf stürzen dürfen, weil auch der tiefe Pass verhindert werden muss. Das ist im Gleichzahlspiel ganz anders. Die Vielfältigkeit des Funino-Feldes ist enorm, sodass nie Langeweile entsteht, weil die kleinen Anpassungen große Veränderungen im Spielverhalten herbeiführen.“ FUNINO IM 3 GEGEN 3 MIT ANSPIELER ORGANISATION Ein 20 x 18 Meter großes Feld mit zwei 5 Meter > tiefen Abschlusszonen und je 2 Minitoren auf den Grundlinien markieren. Zwischen den Toren je ein Balldepot errichten. > Der Trainer steht mit Bällen neben dem Feld. > 2 Teams à 4 Spieler bilden. > Je 1 Spieler zwischen den Minitoren postieren. > ABLAUF Der Anspieler agiert mit maximal 2 Kontakten > oder im Direktspiel. Treffer zählen nur innerhalb der Abschlusszonen. > Der Trainer spielt nach Seitenaus ein, ansonsten > bedienen sich die Spieler eigenständig aus dem jeweiligen Balldepot. Die Anspieler nach einiger Zeit tauschen. > VARIATIONEN Treffer nach Vorlage des Anspielers zählen > doppelt. Ohne Abschlusszonen spielen. > Mit Abseits spielen. > Eine Mittellinie markieren: Treffer zählen nur in > der gegnerischen Hälfte. KOMMENTAR von Hannes Wolf SPIELINTELLIGENZ FÖRDERN „Der Trainer wird schnell merken, dass das ballbesitzende Team vertikal spielen will und vom Spiel lernt – ganz ohne Coaching. Denn das Spiel in die Tiefe muss situativ auch Sinn ergeben, weil der Anspieler weitere Passoptionen benötigt. Die Spieler lernen demnach, eine Spielsituation zu lesen und gute Entscheidungen zu treffen. Bei den Verteidigern fällt auf, dass sie ihr Abwehrverhalten aufgrund des Anspielers im Rücken verändern. Es wird nicht mehr „stumpf“ attackiert, sondern mit Bedacht.“ Foto: Conny Kurth
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