DEUTSCHER FUSSBALL-BUND DFB-JUGENDFUSSBALL-STRATEGIE SPIELBETRIEB 30 SPIELZEIT, NETTOSPIELZEIT, TIMEOUT Die klassische Einteilung der Spielzeit im Fußball ist bekannt: Ein Spiel besteht aus zwei Halbzeiten, die je nach Altersklasse verschieden lang sind. Um allen möglichst viel Spielzeit zu gewähren, stehen teilweise kreative Ansätze zur Diskussion. STATUS QUO D-Jugend (U13/U12): 2 x 30 Minuten C-Jugend (U15/U14): 2 x 35 Minuten B-Jugend (U17/U16): 2 x 40 Minuten A-Jugend (U19/U18): 2 x 45 Minuten Im Fußball wird die Spielzeit durch den*die Schiedsrichter*in ermittelt. Ein reguläres Spiel besteht in der Regel aus zwei Halbzeiten mit einem festgelegtem Zeitrahmen (siehe oben). Zusätzlich gibt es eine Nachspielzeit, die der*die Schiedsrichter*in basierend auf Unterbrechungen wie Verletzungen, Auswechslungen und anderen Verzögerungen festlegt. „Timeouts“ sind im Jugendfußball bislang nicht weit verbreitet, werden aber bereits in einigen Ligen und bei einigen Turnieren getestet. Ein Timeout erlaubt es dem*der Trainier*in, das Spiel für eine kurze Zeit zu unterbrechen, um Anweisungen zu geben oder auf bestimmte Spielsituationen zu reagieren. HERAUSFORDERUNGEN Spannungsfeld „aktuelle Fußballregeln“ vs. „kreative Lösungsansätze“ (Stichwort: Einheitlichkeit von Spielregeln, Regeländerungen erforderlich usw.) LÖSUNGSANSÄTZE • Die Spielzeiten auf drei Drittel aufteilen. • Mit „Nettospielzeit“ spielen und die Zeit bei jeder Spielunterbrechung anhalten (ggf. Pilotprojekte auf unterster Spielebene organisieren). • Zeitspiel vorbeugen: z. B. in den letzten 10 Minuten mit Nettospielzeit spielen. • Timeout (nur bei eigenem Ballbesitz oder bei Unterbrechungen): Die Trainer*innen können die Partie einmal pro Spiel für maximal 2 Minuten unterbrechen. CHANCEN • bessere Ausnutzung der Spielzeiten: höhere Intensitäten, Sicherstellung einer angemessenen Mindestnettospielzeit usw. • mehr (gefühlte) Gerechtigkeit • Timeout: bessere/schnellere Möglichkeit für Coaching, positive Auswirkung auf das Zeitspiel (Verzögerungen z. B. durch Behandlungen, Spieler*innenwechsel, Ballwegschießen usw. werden minimiert). RISIKEN • Die Spielzeit wird ständig unterbrochen. • Mehr Aufwand bei der Umsetzung ohne tatsächliche Erhöhung der Nettospielzeit, wenn z. B. von 90 Minuten brutto auf 60 Minuten netto umgestellt würde. • Spiele mit Nettospielzeit erschweren die Planung (Reservierung von Spielstätten usw.). • Timeouts unterbrechen den Spielfluss!
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