DFB-Jugendstrategie | "Kicken mit Spielfreude, wachsen im Team!"

DEUTSCHER FUSSBALL-BUND DFB-JUGENDFUSSBALL-STRATEGIE SPIELBETRIEB 27 ÜBERGANG ZU DEN ERWACHSENEN Der Übergang zu den Erwachsenen stellt bei Männern und Frauen einen sensiblen Zeitpunkt dar, der oft über Weiterspielen oder Dropout entscheidet. Die vorhandenen Angebote müssen deshalb stets zu den individuellen Gegebenheiten passen. LÖSUNGSANSÄTZE • Erweiterung des A-Jugend-Alters auf U20/U21 • zusätzliches Angebot von U23-Teams • U21-Frauen dürfen auch in den männlichen B- und A-Jugend-Teams zum Einsatz kommen. • einen eigenen Ligenspielbetrieb für die U19- Juniorinnen organisieren (ggf. „Norweger Modell“) • bessere Verzahnung zwischen A-Junioren und Herren bzw, B-Juniorinnen und Frauen (z. B. durch gemeinsame Trainingseinheiten usw.) • erweiterte Möglichkeiten, als jüngere Spieler*innen im Herren- bzw. Frauenbereich zu spielen HERAUSFORDERUNGEN • Höhere athletische Anforderungen: Spieler*innen müssen sich frühzeitig an ein schnelleres und körperbetonteres Spiel gewöhnen. • Ergebnisorientierung: Im Senior*innenbereich steht das Ergebnis stärker im Vordergrund, was den Druck auf die Spieler*innen erhöht. • Mangel an Spieler*innen: Oft werden Spieler*innen früher als gewollt bei den Erwachsenen eingesetzt, wenn dort nicht ausreichend große Kader zur Verfügung stehen. Umgekehrt erfordert aber gerade der Mangel an Spieler*innen in der A-Jugend (bei Juniorinnen zum Teil bereits in der B-Jugend) den verfrühten Übergang. • Dropouts: Viele Jugendliche hören besonders in dieser Phase mit dem Fußballspielen auf. Gründe dafür sind unter anderem mangelnde Motivation, Überforderung, Zeitmangel sowie das bevorstehend Auflösen der aus der Jugendzeit bekannten bestehenden Mannschaftsgefügen. CHANCEN • „softer“ Übergang mit „Eingewöhnungsphase“ • geringerer Dropout • Förderung von (jungen) Frauen und Mädchen • Möglichkeit, den Zusammenhalt im Verein zu stärken: Teilnahme in mehreren Mannschaften fördert die Identifikation. RISIKEN • weniger Teamzugehörigkeit durch Spielen in mehreren Mannschaften • Koordinierung der Termine von mehreren Teams ist sehr komplex (= Überforderung). • landesübergreifende Vereinheitlichung schwierig STATUS QUO Der Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenfußball erfolgt in der Regel im Alter von 18 bis 19 Jahren, wenn die Spieler*innen die A-Jugend (U19) verlassen und in den Senior*innenbereich wechseln. Bei den Juniorinnen findet der Übergang – oft mangels Spielmöglichkeit in der A-Jugend – meist bereits ein bis zwei Jahre früher statt. Im Jugendfußball gibt es gemischte Mannschaften bis zur C-Jugend (U15). Ab der B-Jugend (U17) spielen Jungen und Mädchen meist in getrennten Teams. Darüber hinaus besteht inzwischen mancherorts sogar ebenfalls bei den Erwachsenen die Möglichkeit des gemischten Spielens in allen Altersklassen. Ein vorzeitiges Erwachsenenspielrecht kann für talentierte A-Junior*innen (Mindestalter: 17 Jahre) und B-Juniorinnen (mindestens 16 Jahre alt) erteilt werden. Die Voraussetzungen hierfür sind jedoch, dass bei der Entscheidung entweder die besondere Förderung von Talenten eine Rolle spielt oder die örtlichen Gegebenheiten die frühzeitige Hochstufung erfordern, beispielsweise mangels adäquater altersgemäßer Spielmöglichkeiten in der Umgebung.

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