DEUTSCHER FUSSBALL-BUND DFB-JUGENDFUSSBALL-STRATEGIE SPIELBETRIEB 17 HERAUSFORDERUNG Unterschiedliche Kadergrößen führen oftmals dazu, dass nicht alle Spieler*innen zum Einsatz kommen, wenn nur eine begrenzte Anzahl von Wechseln möglich ist. LÖSUNGSANSÄTZE • Das „biologische Alter“ zunächst in den am stärksten von Entwicklungsunterschieden betroffenen Altersklassen berücksichtigen. • Mit den hier gesammelten Erfahrungswerten perspektivisch die Ausweitung auf weitere Altersklassen prüfen. STATUS QUO Status Quo und Herausforderungen Biologisches Alter vs. chronologisches Alter: Das biologische Alter kann stark vom chronologischen Alter abweichen, besonders während der Pubertät. Dies führt zu erheblichen Unterschieden in der körperlichen und psychischen Entwicklung der Spieler*innen. Ungleichheiten: Frühentwickler*innen haben oft physische Vorteile gegenüber Spätentwickler*innen, was zu Ungleichheiten in der Talentförderung führen kann. Messmethoden: Die Bestimmung des biologischen Alters erfordert oft aufwändige Methoden wie Röntgenuntersuchungen der Handknochen. Es gibt jedoch auch etablierte Messverfahren mit einer zufriedenstellenden Genauigkeit, die mit weitaus weniger Daten auskommen (z. B. die Mirwald- Methode). CHANCEN • Entwicklungsgerechtere Spielmöglichkeiten können potenziell für einen geringeren Dropout sorgen. RISIKEN • Der administrative Aufwand bei den Verbänden kann – je nach Fallzahl – hoch sein. 2024/25 das Pilotprojekt „Playing Down“ in ausgewählten Landesverbänden des männlichen Juniorenbereichs durch. Dieses gab Spätentwicklern die Möglichkeit, temporär am altersklassentieferen Wettbewerb teilzunehmen, um sich mit körperlich ähnlich entwickelten Spielern zu messen. „Playing Down“ soll … > … spätentwickelten und spät im Jahr geborenen Nachwuchsspieler*innen größere Chancen auf eine adäquate Förderung im und Partizipation am Fußballsport bieten. > … auf allen Leistungsebenen Dropouts aufgrund von Entwicklungsverzögerungen vermeiden. KRITERIEN FÜR DIE TEILNAHME AN „PLAYING DOWN“ Das Pilotprojekt fand in den jüngeren C- und B-Jugend-Jahrgängen (U14 und U16) statt, da in diesem Altersbereich auch wegen der Pubertät besonders große Entwicklungsunterschiede vorkommen. Die Ermittlung von für das „Playing Zu den häufigsten Fragestellungen (FAQ) rund um das „Playing Down“ gelangen Sie mit diesem QR-Code! Down“ berechtigten Spielern lief dabei wie folgt ab: War das berechnete biologische Alter eines Spielers zum 1. Juli eines Jahres um mehr als ein Jahr geringer als bei „durchschnittlich entwickelten“ Spielern seines Jahrgangs zum gleichen Zeitpunkt, so konnte dieser Spieler ein Sonderspielrecht für die U13 bzw. die U15 erhalten. Spätentwickler konnten auf diese Weise in einer faireren und weniger körperbetonten Umgebung Fortschritte erzielen, was ihre Freude am Fußball steigerte, ihr Selbstvertrauen stärkte und ihre sportlichen Fähigkeiten besser zur Geltung brachte. AUSBLICK Sowohl die Evaluation durch die Universität Tübingen als auch die Rückmeldungen der beteiligten Spieler, Trainer*innen und Verbandsverantwortlichen zur Pilotierung von „Playing Down“ fielen sehr positiv aus. Ab der Saison 2025/26 sollen daher alle Mitgliedsverbände die Möglichkeit erhalten, Spieler auf Basis des erprobten Verfahrens zurückzustufen.
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