DEUTSCHER FUSSBALL-BUND DFB-JUGENDFUSSBALL-STRATEGIE SPIELBETRIEB 15 ALTERSKLASSEN Derzeit sind die Altersklassen nach Stichtagen unterteilt, die sich am Kalenderjahr orientieren. Gleichzeitig nimmt im Verlauf der Spieljahre in den Jugendaltersklassen die „Dropout“-Problematik zu, was Gegenmaßnahmen erforderlich macht. STATUS QUO Die Einteilung der Altersklassen im Jugendfußball erfolgt in Deutschland nach den Richtlinien des Deutschen FußballBundes (DFB). Die Altersklassen sind wie folgt unterteilt: • G-Jugend (U7): Spieler*innen, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, noch nicht das siebte Lebensjahr vollenden. • F-Jugend (U8/U9): Spieler*innen, die das 7. oder 8. Lebensjahr vollenden. • E-Jugend (U10/U11): Spieler*innen, die das 9. oder 10. Lebensjahr vollenden. • D-Jugend (U12/U13): Spieler*innen, die das 11. oder 12. Lebensjahr vollenden. • C-Jugend (U14/U15): Spieler*innen, die das 13. oder 14. Lebensjahr vollenden. • B-Jugend (U16/U17): Spieler*innen, die das 15. oder 16. Lebensjahr vollenden. • A-Jugend (U18/U19): Spieler*innen, die das 17. oder 18. Lebensjahr vollenden. HERAUSFORDERUNG • „Relative Age Effect“: Kinder, die spät im Jahr geboren sind, spielen oft gegen ältere und körperlich weiter entwickelte Kinder, was zu Nachteilen führen kann. • Der vom Schulsystem abweichende Stichtag (01.01.) führt häufig zu Frustration bei Kindern, die nicht (mehr) mit ihren Schulkamerad*innen zusammenspielen können. Gefahren für „Dropout“: • Viele Kinder verlieren im Laufe der Zeit die Freude am Fußball und melden sich ab, besonders wenn sie sich nicht ausreichend gefördert, bzw. unter- oder überfordert fühlen. Die Stichtagsregelung (= Einteilung nach Kalenderjahren) bringt einige Herausforderungen mit sich • Geburtenschwache Jahrgänge, strukturschwache Regionen oder aber auch die zu geringe Verfügbarkeit von Plätzen und Vereinen in Ballungsräumen führen zu eingeschränkten Spielmöglichkeiten. • Auf dem Weg durch die Jugendteams bis hin zum Erwachsenenbereich verliert der Fußball zahlreiche Spieler*innen, was häufig zu kleinen Kadern in den B- und A-Jugend-Kategorien führt. Vorzeitige Spielberechtigungen für die Wettbewerbe der Erwachsenen verschärft dieses Problem zusätzlich. LÖSUNGSANSÄTZE • Jahrgänge bei Bedarf zusammenlegen, sodass sie spielfähig sind. • Die Stichtage am Schulsystem orientieren/variabler gestalten (z. B. quartalsweise Wechsel). • A-Jugend: Die Altersspanne auf U18 bis U20/U21 erweitern. • B-Jugend: Die Altersklassen um ein Jahr herauf-/herabsetzen. • Reine Jahrgangswettbewerbe: U14, U15, U16 usw. (s. Hamburger FV) • Entwicklungsdefizite berücksichtigen: siehe „Biologisches Alter“ CHANCEN • Mehr Akzeptanz durch Angleichung an die Schule • Stärkung der A-Jugend-Altersklasse • Verringerung des Dropouts • Erleichterung des Übergangs zu den Erwachsenen RISIKO • Die Einteilung nach Schuljahrgängen kann die Altersspanne weiter vergrößern (> 2 Jahre).
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