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| DFB von A-Z
Das Thema Prävention und Sicherheit wird von jeher
beim DFB großgeschrieben. Beim Sicherheitsbeauftrag-
ten laufen die Fäden zusammen, auch die Fan-Anlauf-
stelle des DFB gehört zur Hauptabteilung. Credo:
Sicherheits- und Fan-Arbeit gehören einfach zu einer
pro­fessionellen Veranstaltung dazu. Viele wichtige
Schritte sind auf diesemWeg bereits umgesetzt worden.
So beispielsweise der Aufbau eines Informations- und
Meldesystems für sicherheitsrelevante Ereignisse im
gesamten deutschen Fußball. Die Analyse dieser Vor-
fälle, die kontinuierliche Qualifizierung von Sicherheits-
und Fan-Beauftragten sowie die Kommunikation mit den
Vereinen, dem Ligaverband und den Regional- und Lan-
desverbänden hinsichtlich Sicherheit und Gewaltprä-
vention sind fester Bestandteil der Arbeit der Hauptab-
teilung Prävention und Sicherheit. Weitere Eckpunkte
sind zum Beispiel die Koordination der Gremienarbeit
sowie die Unterstützung der Arbeit der Sportgerichte
und Spruchkammern. Die Vereine werden bei der steti-
gen Verbesserung ihres Sicherheits-Managements
unterstützt und beraten. Bei jedem Risikospiel ist eine
Sicherheitsaufsicht der Hauptabteilung vor Ort und in
besonderen Fällen werden Ordnungsdienstkontrollen
durchgeführt.
Wichtig ist dem DFB hier der Dialog mit allen Netz-
werkpartnern, also Vereinen, Politik, Polizei, Justiz,
Kommunen, den Medien, aber vor allem auch mit den
Fans. Dafür wurde 2011 die AG Fan-Belange/Fan-Arbeit
in der Gremienstruktur verankert. Hier kommen DFB
und DFL mit Vertretern der aktiven Fan-Organisationen
sowie professionellen Fan-Arbeitern zusammen, um
über kurz-, mittel- und langfristige Lösungen zu berat-
schlagen, die die ab und an unterschiedlichen Interes-
sen nun mal mit sich bringen. „Ich bin der Überzeugung,
dass es in allen Lebensbereichen gute Lösungen gibt,
wenn die Menschen miteinander reden. Kommunikation
sollte immer die erste Wahl sein“, sagt Große Lefert.
Wichtig ist, Erwartungshaltungen transparent und klar
zu formulieren. So können Kompromisse gefunden und
Irritationen vermieden werden. Dann ist es möglich, dass
sich zwischen den Beteiligten ein Grundvertrauen ent-
wickelt. Das gilt auch für den Dialog mit Fans. Auf bei-
den Seiten muss es Verlässlichkeit geben.“ Prävention
und Repression – aber immer in einem ausgewogenen
Verhältnis.
Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich der Hauptab-
teilung ist die umfangreiche Überprüfung der Stadien
auf ihre Sicherheits-Qualität im Rahmen des jährlichen
Zulassungsverfahrens. Ebenso die Abwicklung aller
sicherheitsrelevanten Aspekte beimDFB-Pokalfinale und
den DFB-Länderspielen im In- und Ausland. Nicht zu ver-
gessen ist die enge Kooperation mit staatlichen Behör-
den und anderen in Sicherheit und Gewaltprävention
engagierten Organen. So steht die Hauptabteilung von
Hendrik Große Lefert beispielsweise in ständigem Aus-
tausch mit den Innenministerien, Polizeidienststellen,
der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS),
demNationalen Ausschuss für Sport und Sicherheit und
der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS). Gemeinsam
mit der KOS wird unter anderem der Ausbau der sozial-
präventiven Fanprojekte in den Vereinen vorangetrieben.
Speziell für die Sicherheitsbeauftragten der Vereine
wurde an der SRH Hochschule in Heidelberg ein Zerti-
fikatsstudiengang für Sicherheitsmanager im Fußball
entwickelt. „Die Anforderungen an die Sicherheitsbe-
auftragten werden immer komplexer. Wir sind froh, dass
wir mit diesem Studiengang eine Möglichkeit geschaf-
fen haben, die Sicherheitsbeauftragten bei ihrer Quali-
fizierung zu unterstützen“, sagte DFB-Generalsekretär
Helmut Sandrock. „Der Studiengang ist ein weiterer
Beitrag von DFB und DFL, ein höchstmögliches Maß an
Sicherheit rund um Fußballspiele in Deutschland zu
gewährleisten.“
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