106
| DFB von A-Z
DeutschlandistbekanntalsLandderVereine.
Gesangvereine betätigen sich kulturell, Fußballvereine
sportlich, wieder andere widmen sich dem Naturschutz
oder streben politische Ziele an. Eine Vereinigung der
etwas anderen Art ist sicherlich der Verein „Freunde der
Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes
e.V.“, kurz FdN genannt. Wer einen Blick in dessen Sat-
zung wirft, findet dort unter anderem Folgendes: „Zweck
des Vereins ist die För­derung des Fußballsports (…)
durch Mittelzuwendung zugunsten der steuerbegüns-
tigten Sepp-Herberger-­Stiftung in Köln seitens des Ver-
eins und/oder seiner Mitglieder.“
Und wer dann noch seinen Blick über die Bilanz Ende
des Geschäftsjahres 2012 schweifen lässt, der kommt
ins Staunen: Bis dahin betrug die von den 1978 in Mün-
chen gegründeten „Freunden der Nationalmannschaft“
er­brachte Spendenleistung an die Sepp-Herberger-­
Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mehr als
vier Millionen Euro.
Eine stolze Summe, welche die „Freunde der National­
mannschaft“ aber gemeinhin nicht an die große Glocke
hängen. „Die FdN sind eher eine Gruppierung, die ihre
Wohltaten in Zurückhaltung ausübt“, erzählt Goetz Eilers
in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender der FdN.
Kaum einer kennt den Verein so gut wie der frühere
langjährige Chefjustiziar und Personalchef des DFB —
hat er ihn doch gemeinsammit weiteren Vertretern und
Freunden des DFB am 22. Februar 1978 selbst aus der
Taufe gehoben. 79 Mitglieder zählten die FdN damals
unter Vorsitz des seinerzeitigen DFB-Vizepräsidenten
Otto Andres. Heute sind es rund 150, Karl Rothmund ist
der Vorsitzende und Olliver Tietz Geschäftsführer.
In der Regel trifft man sich bei Heim-Länderspielen
der Nationalmannschaft und verfolgt die Begegnungen
gemeinsam auf der Stadiontribüne. Aber auch bei Aus-
wärts-Länderspielen werden attraktive Reisen angebo-
ten und organisiert. Zudem gibt es jedes Jahr eine Ver-
anstaltung für die Mitglieder, meist im Rahmen eines
Länderspiels. Hauptanliegen des Vereins: Jedes Mitglied
ist gehalten, jährliche Spenden an die Sepp-Herber-
ger-Stiftung zu entrichten, deren Höhe jeweils der
Vorstand anregt.
Und wozu werden die Gelder bei der Sepp-Herber-
ger-Stiftung konkret verwendet? „In erster Linie unter-
stützen wir mit unseren finanziellen Mitteln Maßnahmen
in Strafvollzugsanstalten und im Behindertensport
sowie die soziale Betreuung der vom Fußballsport
Ge­schä­digten“, berichtet Goetz Eilers, der zudem die
Veranstaltung von „Sepp-Herberger-Tagen“ nennt. Er
muss es wissen — war er doch bis Herbst 2006 selbst
langjäh­riger Geschäftsführer der Sepp-Herberger-­
Stiftung. Womit sich der Kreis wieder schließt.
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
Freunde der
Nationalmannschaft
Seit 1978 gibt es den Verein „Freunde der Natio-
nalmannschaft“. Den Vereinsmitgliedern geht es
nicht um die grosse Bühne in der Öffentlichkeit.
Sie wollen Gutes tun, und nur das. So sind in den
knapp 36 Jahren des Bestehens schon mehr als
vier Millionen Euro als Spendengelder an die
Sepp-Herberger-Stiftung zusammengekommen.
❙❙
Goetz Eilers ist Grün-
dungsmitglied und
zweiter Vorsitzender
der „Freunde der
Nationalmannschaft“.
❙❙
Fussball hinter
Mauern: Die „Freunde
der Nationalmann-
schaft“ fördern mit
ihren finanziellen
Zuwendungen unter
anderem den Fussball
in Gefängnissen.